Neun Monate frei?

Tiroler Firma lockt mit drei Monaten Arbeit bei Jahresanstellung

Die Firma plant, eine Million Quadratmeter PV-Anlagen in der Hotellerie zu installieren.
Die Firma plant, eine Million Quadratmeter PV-Anlagen in der Hotellerie zu installieren.Los Muertos Crew/Pexels
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Um qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, müssen sich (heimische) Unternehmen einiges einfallen lassen. Ein Vorstoß aus Westösterreich hebt die Debatte auf ein neues Niveau.

32-Stunden-Woche, Viertagewoche, Fachkräftemangel – diese Themen beschäftigen die heimische Wirtschaft und Politik seit Monaten. Mit einem neuen Vorschlag macht der PV-Anlagen-Anbieter (für Hoteliers) Superstrom auf sich aufmerksam. Bei entsprechend erfolgreichen Abschlüssen in drei Monaten Arbeit werden weitere neun Monate Beschäftigung ausbezahlt.

Wer sich über die Viertagewoche wundert, wird bei diesem Vorschlag möglicherweise den Kopf schütteln. Doch Gründer und CEO Richard Hirschhuber ist davon überzeugt, mit der Idee nur die „Besten der Besten“ anzusprechen. Denn: „Wenn ein Mitarbeiter drei Solaranlagen zu je 120 kWp oder insgesamt 360 kWp an entsprechend viele Hotels verkauft, bekommt er für zwölf Monate einen Bruttolohn von 2000 Euro.“ Schafft es ein Vertriebsmitarbeiter, eine PV-Anlage pro Woche zu verkaufen – also knapp zwölf Anlagen in drei Monaten –, liege das Bruttojahresgehalt bei knapp 100.000 Euro. Mit neun Monaten Urlaub pro Jahr inklusive.

Was steht hinter der Marke Superstrom?

Das Unternehmen gehört zur Marke Super Mobility und stellt Fotovoltaikanlagen für Hotels her. Schenkt man der Unternehmerseite Glauben, so zahlen Interessierte in den ersten 15 Jahren für den Strom 15 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Danach sollen die Solaranlagen durch einen Kaufvertrag ins Eigentum übergehen. Mit Konditionen, die vom kWp des Hotels und der kWh der Batterien abhängen. Auch den Strombedarf, der nicht durch die Anlagen abgedeckt werden kann, soll vom Anbieter bezogen werden können, so der Geschäftsführer: „Wir bieten den Hotels Ökostrom an.“ Und: „Sobald der Hotelier einen günstigeren Anbieter findet, kann er innerhalb von zwei Monaten aus dem bestehenden Vertrag mit uns aussteigen.“

Neben Hirschhuber steht auch Co-Gründer Arnold Teufel hinter dem Unternehmen. Er startete 1996 eine eigene Solarkollektorproduktion in Tirol und hat 13 Patente im Bereich der Solartechnik angemeldet. Mitverantwortlich soll er auch für die Errichtung einer Solarkollektorproduktion in Söll gewesen sein. 2010 leitete er die Entwicklung einer vollautomatischen Produktionslinie mittels gebündeltem Laserschweißen für Solarabsorber.

Eine Million Quadratmeter PV-Anlagen

Hinter dieser Recruiting-Maßnahme steckt das Ziel, eine Million Quadratmeter PV-Anlagen in der Hotellerie zu installieren, sagen die beiden Gründer. Um dies realisieren zu können, locke man nun „Vertriebsprofis“ mit dem Angebot von drei Monaten Arbeit bei zwölf Monaten Anstellung. Die Initiative soll neben dem Aufholbedarf auf dem PV-Markt auch eine neuartige Arbeitskultur für die Mitarbeitenden schaffen. (ere)


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