Während die Energiewende in Europa einen politischen Dämpfer erfährt, halten viele Unternehmen der Branche unbeirrt am grünen Kurs fest. Ihre Botschaft: Es kann schnell gehen – wenn man will.
St. Wolfgang/Kaprun. Tief im Inneren des Berges ist es dunkel, leise ist es nicht. Ein 160 Tonnen schweres Anschlussstück an die beiden Rohre, die im Pumpspeicherkraftwerk Limberg 3 einst Wasser von einem Speichersee in den anderen leiten sollen, will montiert werden. Die Grüne Batterie, die der Stromkonzern Verbund hier um knapp 600 Millionen Euro baut, ist bitter notwendig, will Österreich seine Energiewende stemmen. Bis 2040 sollen Kraftwerke mit drei Mal so großer Leistung wie heute im Land errichtet werden, allesamt grün, versteht sich.
Doch schon im heurigen Sommer zeigte sich, was passieren kann, wenn der Rest der Energiewirtschaft nicht Schritt hält. Mitte August erzeugte das Land so viel Solarstrom, dass große Donaukraftwerke das Wasser ungenutzt über die Wehr laufen lassen mussten, um das Netz zu stabilisieren. Im Juni speisten private PV-Anlagen in einem oberösterreichischem Städtchen unerwartet so viel Strom ins Netz ein, dass der ganze Ort in einen Blackout schlitterte.
Tage wie diese wird es künftig öfter geben – wenn Österreich nicht die notwendigen Vorkehrungen trifft.