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Nach Afghanistan-Ausflug: Mölzer verteidigt Taliban und kritisiert Kickl

Mölzer war gemeinsam mit dem ehemaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner nach Afghanistan gereist.
Mölzer war gemeinsam mit dem ehemaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner nach Afghanistan gereist.Die Presse extern
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Nach seiner Rückkehr erklärt der frühere FPÖ-Abgeordnete Andreas Mölzer die Gründe seiner Skandal-Reise nach Afghanistan – und kritisiert seinen Parteichef.

Mit seiner Reise nach Afghanistan sorgte der frühere FPÖ-Mandatar Andreas Mölzer jüngst für heftige Kritik – auch in seiner eigenen Partei. Dass Mölzer gemeinsam mit dem Ex-FPÖ-Abgeordneten Johannes Hübner die nicht anerkannte Taliban-Regierung getroffen hat, bezeichnete FPÖ-Chef Herbert Kickl als „unglaubliche Dummheit von zwei Polit-Pensionisten“. Kickl erwägt auch einen Parteiausschluss von Mölzer und Hübner, sagte er.

Mittlerweile ist Mölzer zurück in Österreich. Auf die Frage, was er überhaupt in Afghanistan wollte, sagte er am Sonntag zur „Presse“, dass er in journalistischer Mission „eben schauen wollte, was in diesem Land so los ist“. Seine Zeitschrift plane dazu eine Schwerpunktausgabe. In einem Interview mit der „Krone“, für die Mölzer Kolumnist ist, verteidigte er das Regime in Afghanistan gar: „Die Taliban haben dazugelernt und bemühen sich, Sicherheit herzustellen.“ Auf den Straßen habe er auch Frauen ohne Burka gesehen, zudem habe er den Eindruck, dass die Taliban es selbst kritisch sehen würden, dass Frauen von Universitäten ausgeschlossen seien.

Auch erklärte Mölzer, dass Fürsprache für den einen Afghanistan inhaftierten rechtsextremen Autor aus Österreich einer der Gründe für die Reise gewesen sei, jedoch nicht der wesentliche. Geplant hatte man den Besuch schon lange vor der Inhaftierung des Mannes, den Mölzer persönlich nicht kenne, wie er sagt. Die Gesinnung spiele dabei keine Rolle: Er hätte sich dort auch für einen Linksextremisten eingesetzt, so Mölzer. Eine Freilassung erwirkte man übrigens nicht.

Den von Kickl angedrohten Parteiausschluss fürchtet er nicht: „Das haben Steger und Haider auch schon versucht.“ Kickls Kritik nehme er „nicht so ernst“. Mölzer sieht darin eine „Überreaktion“, er habe ja „nichts Parteischädigendes gemacht“. Kickls Ausdruck „Polit-Pensionist“ nennt er überdies „abwertend gegenüber derälteren Generation, was vielleicht nicht so gescheit war von Kickl, das sind ja auch FPÖ-Wähler“. (kk)

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