Die Wirtschaftskammer schlägt wegen des zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangels Alarm. Denn: 200.000 Stellen seien derzeit (nicht) zu besetzen. Deshalb wird die Suche bis nach Brasilien erweitert.
Quer durch alle Branchen werde die Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden zunehmend zum Problem, heißt es vonseiten der Wirtschaftskammer (WKÖ). 82 Prozent der heimischen Firmen spürten den Mangel, 200.000 Stellen seien offen. Das führe zu einer Mehrbelastung der gesamten Belegschaft, Umsatzeinbußen und einem Innovationsverlust. Bei der Suche nach IT-Leuten blickt man deshalb sogar nach Brasilien.
„Brasilien ist ein Markt mit viel Potenzial, denn gerade im IT-Bereich sind junge Leute dort sehr gut ausgebildet und mobil“, sagt Kammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern arbeite das Arbeitsministerium, die WKÖ und die Austrian Business Agency (ABA) mit heimischen Unternehmen zusammen. In Brasilien gebe es eine junge, gut ausgebildete und mobile Bevölkerung – und darin sehen die Verbände „großes Potenzial für heimische Arbeitgeber“. Das mit rund 214 Millionen Einwohnern größte südamerikanische Land sei attraktiv. Insbesondere für Unternehmen aus den Bereichen IT, Technologie und Elektrotechnik, die ihre offenen Stellen in Österreich nicht besetzen können, heißt es in der Aussendung.
„Neben dem Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und wichtigen Qualifizierungsmaßnahmen braucht es auch gezielte Fachkräftezuwanderung“, argumentiert Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). „Wir bewerben deshalb den Arbeitsstandort Österreich auf internationaler Ebene und gehen auch neue Wege, um heimische Unternehmen bei der Fachkräfterekrutierung zu unterstützen.“ (APA/ere)