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Digitalisierung verliert an Schubkraft

Mit fortschreitender Digitalisierung steigt auch der Bedarf an neuen Rechenzentren.
Mit fortschreitender Digitalisierung steigt auch der Bedarf an neuen Rechenzentren.Getty Images/iStockphoto
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Obwohl Digitalisierung im strategischen Fokus vieler Firmen steckt, habe sich bei der Weiterentwicklung im vergangenen Jahr kaum etwas getan.

Diese Woche startet die EU-Kampagne „Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung“, heißt es aus dem Wirtschafts- und Arbeitsministerium. Sie soll sich von 2023 bis 2025 damit befassen, welche Chancen und Risiken beim Einsatz digitaler Technologien im Job zu beachten sind. Aktuell bewerten 46 Prozent der heimischen IT-Verantwortlichen ihren digitalen Reifegrad mit einem Sehr gut oder Gut, analysiert Deloitte in Kooperation mit LSZ. Dafür wurden österreichweit rund 100 Zuständige befragt.

In Sachen Journey to Cloud gehe es nur langsam voran. Lediglich acht Prozent der Befragten haben die Migration in die Cloud vollständig abgeschlossen, die Mehrheit befinde sich in der Umsetzungsphase. Die Unternehmen sehen eine große Bedeutung von Automatisierung auf Basis von Artificial Intelligence (AI) und Robotics. Für zwei Drittel stellt dies in den kommenden Monaten ein strategisch wichtiges Thema dar. Doch der Einsatz in der Praxis steht noch am Anfang, nur sechs Prozent schätzen sich als kompetent im Umgang mit möglichen Anwendungsfeldern ein. Gebremst wird die Implementierung durch hohe Kosten, offene Fragen hinsichtlich Datenschutz sowie fehlende Kompetenzen. 

Gleichzeitig spüren die Betriebe mit dem steigenden Einsatz digitaler Tools ein erhöhtes Risiko von Cyber-Angriffen. Die Hälfte der Befragten sieht die Cyber-Security als größte Herausforderung. Zur Gefahrenabwehr wird neben Identity-&-Access-Management (43 Prozent) und der Entwicklung einer umfassenden Cyber-Strategie (44 Prozent) vor allem auf Prävention sowie auf Detect-&-Response-Methoden (47 Prozent) gesetzt.

Personalmangel erschwert Innovation

Für den digitalen Fortschritt und den effektiven Einsatz generativer Technologien braucht es qualifiziertes Personal. Aufgrund des Mangels an qualifizierten Mitarbeitern hat aber mehr als die Hälfte der Befragten große Zweifel, dieses in den kommenden Jahren zur Verfügung zu haben. Neben der zunehmenden Wechselbereitschaft sei es vor allem die anstehende Pensionierungswelle, die die Betriebe fordere. 

Zusätzlich zum Personalmangel stellt die Unternehmen die stetig „sinkende Abnahme der Halbwertszeit von Skills“ vor Herausforderungen. Wissensaustausch am Arbeitsplatz (44 Prozent), Zukauf von Spezialwissen (42 Prozent) und umfassende Lernangeboten (35 Prozent) gewinnen demnach an Relevanz.

KI-Technologien werden bereits genutzt

Dieses Jahr setzen bereits elf Prozent der heimischen Firmen KI-Technologien ein, vor zwei Jahren waren es noch neun Prozent, bestätigt indes die Statistik Austria. Jede dritte Firma mit mehr als 250 Beschäftigten nutze in ihren betrieblichen Abläufen derzeit schon KI-Technologien. Bei kleineren Unternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitern greifen nur neun Prozent auf KI-Technologien zurück, bei den mittelgroßen Betrieben mit 50 bis 249 Beschäftigten sind es immerhin 17 Prozent.

Branchenbezogen zeigen sich größere Unterschiede beim Einsatz von künstlicher Intelligenz: Am häufigsten kommen KI-Systeme demnach bei Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche (37 Prozent) vor. Am seltensten werden sie hingegen im Bau sowie in der Beherbergung und Gastronomie (je vier Prozent) verwendet. Mehr als die Hälfte der Betriebe, die KI nutzen, setzen sie zur Texterkennung und -verarbeitung ein. 43 Prozent der Firmen mit KI-Nutzung verwenden Technologien zur automatisierten Datenanalyse auf Basis maschinellen Lernens, 32 Prozent zur Prozessautomatisierung und zur Erstellung von Entscheidungshilfen. (ere)


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