Das Amt des Generalprokurators, quasi des obersten Anklägers der Republik, ist seit zwei Monaten unbesetzt.
So schlimm wie beim Bundesverwaltungsgericht ist es nicht. Dessen Leitungsposition ist schon seit 1. Dezember 2022 vakant. Bei der Generalprokuratur, der beim Obersten Gerichtshof angesiedelten höchsten Staatsanwaltschaft der Republik, ist der Chefsessel erst seit Anfang September unbesetzt – seit Generalprokurator Franz Plöchl in Pension gegangen ist.
Hat man die Ausschreibung verschlafen? Keineswegs. Die Bewerbungsfrist endete bereits am 28. April. Dem Vernehmen nach gibt es längst einen von der Personalkommission erstgereihten Nachfolgekandidaten: Alexander Bauer, er ist derzeit einer der bisherigen Vertreter des Generalprokurators.
Hinter den Kulissen heißt es, Justizministerin Alma Zadić (Grüne) hat sich dem Vorschlag der Kommission bisher nicht angeschlossen. Und den Personalakt an die Kommission zurückgeleitet. Damit sind wohl die Chancen der (dem Vernehmen nach) zweitgereihten Kandidatin, Margit Wachberger, gestiegen – auch sie ist derzeit stellvertretende Prokuratur-Leiterin.