Videospiele

Horrorkracher für Halloween

Nach einem missglückten Bootsausflug kämpfen die Charaktere in „The Dark Pictures Anthology:<strong> </strong>Man of Medan“ um ihr Überleben.
Nach einem missglückten Bootsausflug kämpfen die Charaktere in „The Dark Pictures Anthology: Man of Medan“ um ihr Überleben. Supermassive Games/Bandai Namco Entertainment
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Manche Inszenierungen und Geschichten von Videospielen erreichen fast Spielfilmniveau. Eine kleine Auswahl der besten Horrortitel der vergangenen Jahre.

Verpixelte Zombies, die sich ungelenk bewegen und lächerliche Laute machen: Bei so manch älterem Horrorvideospiel gab es mehr zum Schmunzeln als zum Gruseln. Denn die damals vorhandene Technik und Grafik boten den Entwicklern noch überschaubare Möglichkeiten für Schockmomente. Doch sind diese Zeiten vorbei. Videospiele näheren sich grafisch Spielfilmen immer mehr an, bombastisch lässt sich der Horror inszenieren. „Die Presse“ präsentiert eine kleine Auswahl der besten Horrorspiele der vergangenen Jahre.

Einem interaktiven Film gleichen die bisher vier Spiele der „The Dark Pictures Anthology“-Reihe. Darin übernimmt der Spieler die Kontrolle über mehrere Charaktere: In „Man of Medan“ etwa über eine Gruppe junger Erwachsener, deren Bootsausflug in einem Desaster endet und die nun um ihr Überleben kämpfen müssen. Er muss entscheiden, wie die Jungen auf die Gefahren reagieren. Je nachdem, wie er vorgeht, kann er die Charaktere in ihren Tod stürzen oder sie vor dem Unglück retten. Die spielerischen Elemente halten sich in Grenzen, beschränken sich auf das Auswählen von Dialogoptionen oder das Drücken von Knöpfen im richtigen Moment. Die wendungsreichen Gruselgeschichten und die flotte Inszenierung können aber überzeugen.

Im Horrorschloss. Ein Klassiker im Horrorgenre ist die „Resident Evil“-Serie. 1996 erschien der erste Teil, in dem der Spieler gegen Zombiehorden kämpfen muss. Seither ist daraus ein weltbekanntes Franchise geworden, das alljährlich mit grafisch und technisch immer besser werdenden Spielen aufwartet. Darunter war auch „Resident Evil Village“, das 2021 veröffentlicht wurde. Die Geschichte: Ein Mann sucht nach seiner Tochter und gerät dabei in ein Dorf, in dem Monster die Einwohner massakrieren. Knapp kommt er mit dem Leben davon, doch verschlägt ihn die Suche in ein Horrorschloss, in dem gleich die nächsten bösen Kreaturen warten. Nichts für schwache Nerven.

Rasante Verfolgungsjagden mit Zombies über Häuserdächer kann man sich in „Dying Light 2: Stay Human“ liefern. Doch die Untoten sind in der Stadt Villedor nicht die einzige Bedrohung. Auch verfeindete Fraktionen, Mordkomplotte und zwielichtige Gestalten machen Hauptfigur Aiden Caldwell das Leben schwer. Mit seinen Handlungen kann er beeinflussen, wie die Geschichte ausgeht.

Kommunisten und Kliniken. Auf Mystery statt auf Brutalität setzt „The Medium“. Die junge Frau Marianne ist ein Medium, sie kann sich zwischen der echten und einer Geisterwelt bewegen und mit Verstorbenen reden. Nach einem mysteriösen Anruf verschlägt es Marianne in das Niwa-Resort in der polnischen Wildnis. Es war von den kommunistischen Machthabern gebaut worden, ist nun aber verfallen. Nach und nach offenbart sich, dass Mariannes Geschichte und Fähigkeiten möglicherweise mit Ereignissen in dem Resort verbunden sein könnten.

Nicht minder mysteriös, dafür makabrer, ist „Outlast“. Spieler schlüpfen in die Rolle des Journalisten Miles Upshur. Laut einem Insidertipp sollen in einer psychiatrischen Klinik seltsame Dinge vor sich gehen. Man munkelt sogar von illegalen Experimenten an den Insassen. Der wichtigste Spielgegenstand ist Upshurs Kamera, mit der Spieler den Besuch dokumentieren. Zudem ist die Nachtsichtfunktion des Geräts in dem weitgehend stockdunklen Gebäude überlebensnotwendig. Mit jeder entdeckten Krankenakte wird klarer: Die Patienten wurden systematisch in den Wahnsinn getrieben. Die Fundstücke erhöhen ständig die Spannung. Nicht zuletzt deshalb, weil Spieler nicht nur über die Insassen lesen, sondern diesen später auch tatsächlich über den Weg laufen. Schnell entwickelt sich der investigative Besuch zum Überlebenskampf.

„The Sinking City“ ist von den Werken des Horrorautors H. P. Lovecraft inspiriert. Die Stadt Oakmont steht nach einer Jahrhundertflut teilweise unter Wasser. Doch just in den unwirtlichen Ort mit seinen schrägen Charakteren verschlägt es Detektiv Charles Reed zu Beginn der 1920er-Jahre. Reed leidet unter Visionen und Albträumen – und die Ursache dafür soll in Oakmont zu finden sein.

In „Phasmophobia“ agieren Spieler mit bis zu drei Freunden als Geisterjäger. Die Missionen verlaufen dabei stets unterschiedlich, letztlich geht es aber immer darum, vier verschiedene Aufgaben zu lösen. Es sollen etwa paranormale Aktivitäten wie ein plötzlicher Temperatursturz erforscht oder Fotos von herumspukenden Geistern aufgenommen werden. Das wird aufgrund der unheimlich dichten Atmosphäre des Spiels zur echten Herausforderung.


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