Morgenglosse

Die Lust der SPÖ am Eigentor

Ein Streit um die rote Kandidatenliste für die EU-Wahl belastete jüngst wieder das Verhältnis zwischen Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und SPÖ-Chef Andreas Babler.
Ein Streit um die rote Kandidatenliste für die EU-Wahl belastete jüngst wieder das Verhältnis zwischen Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und SPÖ-Chef Andreas Babler. HELMUT FOHRINGER
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In der vergangenen Woche war alles für die Opposition angerichtet: Die Themenlage war mau, von der türkis-grünen Bundesregierung nur wenig zu hören. Die Chance also, um mit eigenen Schwerpunkten durchzudringen.

Die FPÖ begriff das. Am Mittwoch rief sie vor dem Nationalfeiertag eine Sondersitzung des Nationalrats zur Neutralität ein. Ein Dauerbrenner, der bei der freiheitlichen Wählerschaft zieht.

Und was ist mit der SPÖ? Die hat es nicht begriffen. Sie ist wieder mit sich selbst beschäftigt. Tagelang stritten SPÖ Burgenland und Bundespartei um die Kandidatenliste für die EU-Wahl, bei der sich die Landespartei benachteiligt fühlt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil warf der Bundespartei mangelnde Verlässlichkeit und Berechenbarkeit vor. SPÖ-Chef Andreas Babler rückte ins Ö1-„Morgenjournal“ aus und erklärte, dass eh alles in Ordnung sei – anstatt rote Themen zu forcieren. Da passt ins Bild, dass sich im ÖGB diese Woche ein Konflikt um eine Arbeitszeitverkürzung in der Gewerkschaft zusammengebraut hat.

Anstatt nach der desaströsen SPÖ-Chefwahl Elfmeter zu verwandeln, schießt sich die Partei noch immer allzu gern Eigentore. Geht es so weiter, wird sie die Quittung dafür bei den Wahlen 2024 präsentiert bekommen.


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