Heikle Geschäfte

Banken kaufen Russlands Metalle - und zwar tonnenweise

Die US-Bank Citigroup war in den vergangenen Monaten einer der aktivsten Käufer von russischem Aluminium an der Londoner Metallbörse. 
Die US-Bank Citigroup war in den vergangenen Monaten einer der aktivsten Käufer von russischem Aluminium an der Londoner Metallbörse. Reuters/Ilya Naymushin
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Westliche Banken und Händler sind bereit, neue Geschäfte für russische Metalle abzuschließen. Um nicht direkt von Russland kaufen zu müssen, nehmen sie einen Umweg über London. Dort winken ihnen kräftige Gewinne.

Fast zwei Jahre nach dem Einmarsch in die Ukraine ist eine Handvoll westlicher Banken und Händler zunehmend bereit, neue Geschäfte für russische Metalle abzuschließen und so Gewinnchancen zu ergreifen, während sich die Konkurrenz zurückhält.

Die Geschäfte zeigen, wie einige Händler sich im Dickicht der Sanktionen und anderer Beschränkungen gegen Russland zurechtfinden, um den Zugang zu den Bodenschätzen aufrechtzuerhalten. All das passiert inmitten widersprüchlicher Botschaften der westlichen Regierungen darüber, ob sie wollen, dass Unternehmen mit russischen Rohstoffen handeln. In einer Zeit, in der es vielen schwerfällt, im Metallhandel Geld zu verdienen, sind Geschäfte mit russischen Rohstoffen einer der wenigen Bereiche, in denen man einen soliden Gewinn erzielen könne, sagt der Leiter eines Handelshauses im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

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Es gibt keine generellen Beschränkungen für den Handel mit russischem Metall, und die Geschäfte betreffen nicht die Unternehmen, die unter US-amerikanischen oder europäischen Sanktionen stehen. Doch in der Metallbranche war die russische Ware ein heikles Thema, da sich viele westliche Käufer zurückzogen – was zu einem starken Anstieg der Verkäufe nach Asien führte, während konkurrierende Produzenten erfolglos Lobbyarbeit betrieben, um nicht sanktionierte Lieferungen von der Londoner Metallbörse (LME) verbieten zu ­lassen.


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