Während die Ermittlungen nach dem antisemitischen Angriff laufen, geht der Betrieb des jüdischen Friedhofs weiter.
„Man darf nicht von der Angst beeinflusst werden, ich vertraue darauf, dass wir Leute haben, die gut auf uns aufpassen.“ Das sagt Bettina Kolter, Mitarbeiterin des neuen jüdischen Friedhofs am Areal des Wiener Zentralfriedhofs, zur „Presse“. Nachsatz: „Aber es ist derzeit kein gutes Gefühl zur Arbeit zu gehen.“
Kolter denkt dabei an den Brandanschlag und die Hakenkreuz-Schmierereien – antisemitische Eskalationen, die in der Nacht auf Mittwoch (Allerheiligen) verübt wurden. Seither ermitteln das Landeskriminalamt und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Im ausgebrannten Vorraum der Zeremonienhalle des jüdischen Friedhofs seien Spurenträger sichergestellt worden, hatte die Polizei am Donnerstag mitgeteilt. Welche Spuren gemeint seien, gaben die Ermittler „aus „kriminaltaktischen Gründen“ nicht bekannt.
Hohe Strafen drohen
Die Untersuchung läuft wegen Brandstiftung, schwerer Sachbeschädigung und nationalsozialistischer Wiederbetätigung. Wie die Täter in den Vorraum der Halle gekommen sind, ist noch unklar. Sollten diese überführt werden, droht ihnen eine Verhandlung vor einem Geschworenengericht, verbunden mit empfindlichen Strafen.