5 Tipps

Weniger Zeit am Handy – aber wie?

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Öfter mal das Handy weglegen. Was leicht gesagt ist, gelingt am Ende doch nicht. Fünf Tipps für die kleine Handy-Auszeit im Alltag.

Nur noch schnell der Mama antworten. Nur noch kurz schauen, was die Freunde vom Wochenende gepostet haben. Nur noch dieses eine Video auf YouTube streamen. Und schon hat man sich in den Tiefen der sozialen Medien verirrt und Minuten bis Stunden verloren, die man sinnvoller hätte gestalten können. Fünf Tipps, um weniger Zeit am Handy zu verbringen:

Handy-freie Zeiten festlegen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. „Man kann Rituale entwickeln, zum Beispiel das Handy immer nachmittags für zwei Stunden wegzulegen oder auszuschalten“, sagt Medienwissenschafterin Caroline Roth-Ebner. „Daran kann man sich gewöhnen.“ Wichtig sei, Kontaktpersonen darüber zu informieren, wenn man länger nicht erreichbar sei. „Dann fällt dieser Druck weg.“

Aus dem Schlafzimmer verbannen. Nicht nur handyfreie Zeiten, auch handyfreie Zonen und Situationen schaffen. Der Esstisch, wo die Familie zusammenkommt, der Kamin, an den man sich lieber mit einem Buch legt, das Schlafzimmer, in dem man zur Ruhe kommen möchte. Gerade vor dem Schlafengehen oder beim Lernen sollte man das Handy nicht in Griffweite haben.

Push-Nachrichten deaktivieren. Eine neue Mitteilung auf Instagram, eine Eilmeldung über die Nachrichten-App des Vertrauens, ein Like fürs neue Foto: Push-Benachrichtigungen teilen uns zwar mit, was gerade so in der (digitalen) Welt los ist, reißen uns aber gerne aus unserer aktuellen Tätigkeit und ziehen uns dann in ihren Bann. Besser: Benachrichtigungen, so gut es geht, ab- oder stummstellen.

Ironischerweise Handy-Apps. Das Smartphone selbst kann uns dabei helfen, es weniger zu verwenden. Das Gerät bzw. eigene Apps können unsere Bildschirm- und Nutzungszeit messen, basierend darauf lassen sich Tageslimits festlegen. Zudem gibt es zahlreiche Apps, die uns dabei unterstützen wollen, weniger Zeit am Handy zu verbringen. „Offscreen“ etwa schlüsselt exakt auf, wie viel Zeit wir wo verbracht haben und schafft Konzentrationsphasen, „Focus Lock“ sperrt die beliebtesten Apps für einen vorher von uns definierten Zeitraum.

Komplette Auszeit. Wenn nichts mehr hilft, ist es Zeit für kalten Entzug: In den Flugmodus wechseln oder, wer es schafft, das Handy für mehrere Tage ausschalten. Dann fallen auch die handyfreien Momente am Tag leichter.

Freilich funktionieren diese Tipps beim Einen besser als beim Anderen. Viele sind, nachdem sie die Benachrichtigungen für WhatsApp ausgeschaltet haben, erst recht oft in der App und schauen, ob ihnen jemand geschrieben hat. Andere umgehen die Sperre der App einfach, indem sie das überschrittene Tageslimit nach oben korrigieren.

Hilfreich – wenn auch schockierend – ist das Wissen darüber, wie viel Zeit man wirklich am Handy verbringt. Und dann lohnt es sich, klare Ziele festzulegen: Was möchte man verändern? Etwa: Ich möchte bewusster mit meiner Zeit umgehen und sie sinnvoller nutzen, als mich in Katzenvideos oder in fremden Instagram-Profilen zu verlieren. (bsch)


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