Zum 13. Mal lobte der Callwey Verlag den Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ im deutschsprachigen Raum aus. Der diesjährige Gewinner ist ein variabel nutzbares Strohballenhaus von Atelier Kaiser Shen.
Ob aus Stein, Holz oder Beton, am Hang, in der Stadt oder auf dem Land – auch heuer wählte die Award-Jury aus 131 Einreichungen 50 Projekte und kürte vor kurzem einen Preisträger, sechs Anerkennungen und einen Fotografiepreis. Dabei wurde Wert auf Nachhaltigkeit, innovativen Einsatz von Materialien, kreativen Umgang mit der baulichen Situation und auf konsequente Ausführung gelegt.

Den ersten Preis des Wettbewerbs, den der Callwey Verlag zum 13. Mal auslobte, erhielt das Projekt „Das Musterhaus“ von Atelier Kaiser Shen aus Stuttgart. Mitten im Dorfkern von Pfaffenhofen in der Nähe von Heilbronn realisierten die Architekten ein Strohballenhaus namens „Haus Hoinka“. Alle Materialien sind in einer vom Bauherren entwickelten Datenbank für nachhaltige Bauprodukte einschließlich ihrer Herkunft erfasst. Realisiert wurde ein flexibel einteilbares Wohnhaus, bei der die Strohballen mit einer Dicke von 36,5 Zentimetern in eine Holzkonstruktion gepresst und mit der Heckenschere abgeschnitten werden. Innen wird die Konstruktion mit Lehm verputzt. Hinter der einfachen Grundform verbirgt sich ein komplex ineinander geschachteltes Haus, dessen Grundrisse auf eine maximale Flexibilität in der Einteilung der Wohneinheiten abzielen. Das Doppelhaus besteht aus zwei Maisonetten mit jeweils 160 Quadratmetern Wohnfläche, die sich über zwei Geschoße verteilen.

Für den Betrieb des Hauses kamen regenerative Energien zum Einsatz: Strom wird aus Solarzellen generiert, die vollflächig als wasserführende Schicht integriert sind. Geheizt wird mittels einer auf Kühlung umschaltbaren Wärmepumpe, die eine Deckenflächenheizung bedient. So erreicht das Haus den sogenannten KfW-40-Plus-Effizienzhaus- und den Effizienzhaus-Plus-Standard. Ein Jahr lang wird ein Monitoring im bewohnten Zustand durchgeführt, um die tatsächlichen Verbrauchswerte mit den errechneten abgleichen zu können.
Die Anerkennungen gingen an insgesamt sechs Projekte:
Neben Appels Architekten aus Zürich für „Das Haus am See“, Sandro Durrer AG. Schaan für „Elegante Scheune“, Lukas Lenherr Architektur in Quinten für „Alles in Rahmen“, Mehr*Architekten/Brodbeck*Rössler*Van het Hekke* part mbb in Kirchheim unter Teck für „Die Lückenfüller und Amunt aus Aachen/Stuttgart für „Struktur und Strukturalismus in der Landschaft“, zählt Caramel-Architekten aus Wien mit dem „Weiterbau-Experiment“ dazu. (red.)
Häuser-Award 2023
Weiters wurden innovative Produktlösungen – Architects´ Choice – ausgezeichnet. Der Sieger wurde in einem Online-Voting ermittelt. >>> Mehr Infos in der Publikation „Häuser des Jahres“ von Judith Lembke und Katharina Matzig, erschienen im Callwey Verlag, im Oktober 2023. Darin werden die 50 besten von Architekten geplanten Einfamilienhäuser im deutschsprachigen Raum. www.callwey.de