Wirtschaftskammer baut „Haus der Wirtschaft“ in Brüssel

Die Wirtschaftskammer will in Brüssel sichtbarer werden, betonen die WKO-Vizepräsidenten Martha Schultz und Wolfgang Hesoun.
Die Wirtschaftskammer will in Brüssel sichtbarer werden, betonen die WKO-Vizepräsidenten Martha Schultz und Wolfgang Hesoun.Clemens Fabry
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Die Wirtschaftskammer kauft in Brüssel um 22 Mio. Euro eine Liegenschaft und baut ein „Haus der Wirtschaft“.

„Wir wollen den Schritt nach Brüssel verstärkt machen“, sagt Wolfgang Hesoun. Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) spricht damit das jüngste Projekt der Kammer an. Vor knapp einem Jahr wurde eine Liegenschaft in unmittelbarer Nähe zur Ständigen Vertretung in guter Lage im Europaviertel gekauft. Die Kosten belaufen sich auf knapp 22 Millionen Euro, sagt Hesoun. Mit einem Quadratmeterpreis von 3700 Euro sei der Kauf vor allem für Brüsseler Verhältnisse vergleichsweise günstig gewesen, betont man in der WKO. Nun seien noch umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten nötig. Diese finden allerdings bei vollem Betrieb statt. Im Herbst nächsten Jahres soll das Haus der Wirtschaft dann offiziell eröffnet werden.

„Wir setzen so ein starkes Zeichen in Brüssel“, sagt Martha Schultz. Die Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin ist auch im Präsidium von Eurochambres, dem Dachverband der europäischen Industrie- und Handelskammern. Es gehe nicht nur darum, Präsenz zu zeigen, sondern auch „alles unter ein Dach“ zu bekommen. Denn im neuen Gebäude werden auch die Außenhandelsstelle der WKO und die Österreich Werbung Platz finden. Insgesamt werden also etwa 30 Expertinnen und Experten in diesem Haus arbeiten.

Im neuen Haus der Wirtschaft sollen vor allem auch österreichische Unternehmen einen Ort finden, wo sie sich präsentieren können. Büros und Räumlichkeiten können angemietet werden. Dies sei vor allem auch ein Angebot an kleinere Unternehmen. Immer mehr Entscheidungen auch für kleine und mittlere Unternehmen werden nicht in Österreich, sondern auf EU-Ebene gefällt, betont Hesoun im Gespräch mit der „Presse“. „Stärkeres Vernetzen“ sei nötig, um künftig noch besser mitgestalten zu können. Österreich folge mit diesem Haus dem Beispiel vieler anderer Länder, heißt es.

EU-Markt wird immer wichtiger

Für heimische Unternehmen wird Europa immer mehr zum Heimatmarkt. Zwei Drittel des Auslandsgeschäfts finden im EU-Raum statt. „Dort werden sieben von zehn Euro im Ausland erwirtschaftet“, sagt Wolfgang Hesoun. Seit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 haben sich die Exporte in den EU-Raum von 33 auf 133 Milliarden mehr als vervierfacht. (gh)

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