Mariahilf

Bombendrohung nicht gesehen: Wiener Schule erst einen Tag später evakuiert

Sprengstoffkundiger Organe und Polizeidiensthunde werden die Schule durchsuchen.
Sprengstoffkundiger Organe und Polizeidiensthunde werden die Schule durchsuchen.TOBIAS STEINMAURER
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Die Drohung gegen die Berufsschule in der Mollardgasse ging, wie in sieben anderen Standorten, bereits am Mittwoch ein, wurde allerdings erst am Donnerstag bemerkt. Wieder wurden keine Sprengstoffe gefunden.

Am Mittwoch sind in gleich sieben Wiener Schulen Bombendrohungen eingegangen. Die Berufsschule in der Mollardgasse hat an diesem Tag ebenfalls ein Droh-Mail erhalten, dieses wurde allerdings erst am Donnerstag gesehen. Die Schule wurde deshalb in der Früh evakuiert. „Nachdem erneut eine Bombendrohung eingegangen ist, wurde Feueralarm ausgelöst und die Schule geräumt“, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich. Das Gebäude wurde durchsucht, Sprengsätze wurden auch hier nicht gefunden.

„Die Schüler sind informiert und werden nach draußen gebracht. Die Durchsuchung findet dann unter Federführung sprengstoffkundiger Organe und Polizeidiensthunde statt“, sagte der Polizeisprecher. Erst am Mittwoch waren in sieben Wiener Schulen in vier Bezirken im Westen der Bundeshauptstadt Bombendrohungen eingegangen. Alle Gebäude wurden durchsucht, Sprengkörper wurden keine gefunden, wie Dittrich der „Presse“ mitteilte.

Bedingte Haftstrafen wegen Drohungen in Kärntner Schulen

Dass derartige Bombendrohungen rechtliche Konsequenzen mit sich bringen, hat sich zuletzt in Kärnten gezeigt. Dort hatte es im Frühjahr eine ganze Reihe an Bombendrohungen an Kärntner Schulen gegeben, meist wurden die Drohbotschaften in WC-Anlagen hinterlassen. Befeuert wurden die Taten wohl durch die Verbreitung durch reichweitenstarke Social-Media-Seiten. Während die Ermittlungen an manchen Schulen wegen der großen Zahl der Verdächtigen ohne Ergebnis blieben, wurden andererseits einige Schülerinnen und Schüler als Täter ausgeforscht. Sie hatten bisher vor allem wegen ihres jungen Alters Diversionen erhalten und mussten etwa gemeinnützige Arbeit leisten.

Ende Oktober wurden dann am Landesgericht Klagenfurt zwei 21-jährige Männer zu bedingten Haftstrafen verurteilt. Sie hatten in einer Berufsschule im März ihre Drohbotschaft mit Bleistift auf eine WC-Tür geschrieben, woraufhin die Schule geräumt und durchsucht wurde. Bei der Tat hatte es sich ganz klar um eine gefährliche Drohung gegen mehr als 100 Personen - Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonal - gehandelt, worauf bis zu drei Jahre Haft stehen, stellte der Richter beim Prozess klar.

Es habe damals mehrere Bombendrohungen an Kärntner Schulen gegeben, und da sei die Idee entstanden, auch so etwas an der eigenen Schule zu machen, lauteten noch die eindeutigsten Angaben der beiden auf die Frage des Richters, warum sie die Tat begangen haben. Man habe auch völlig unterschätzt, welche Konsequenzen das haben könne. Die beiden Männer erhielten sechs Monate beziehungsweise vier Monate plus eine Geldstrafe. Außerdem müssen beide noch für die Kosten des Polizeieinsatzes aufkommen. (APA/red)

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