Lohnrunde

Gewerkschaft bereitet Streiks vor – Arbeitgeber: „Die Einzigen, die sich bewegt haben, sind wir“

Erste Metaller-Betriebsversammlungen gab es bereits am vergangenen Montag.  Im Bild auch PRO-GE-Vorsitzender Reinhold Binder .
Erste Metaller-Betriebsversammlungen gab es bereits am vergangenen Montag. Im Bild auch PRO-GE-Vorsitzender Reinhold Binder .APA / APA / Roland Schlager
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In der fünften Verhandlungsrunde der metalltechnischen Industrie gab es versöhnlichere Töne, aber keine echte Annäherung. Wie geht es nun weiter?

Entgegenkommend klingt anders: „Ab Dienstag drohen massive Streiks“, betitelte die Industriegewerkschaft Pro-Ge ihre Aussendung am Donnerstagabend. Kurz zuvor hatten Gewerkschaft und Arbeitgeber in der metalltechnischen Industrie die fünfte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis unterbrochen. „Nach fünf Runden sind wir immer noch weit entfernt von einem Abschluss. Nicht einmal die Teuerung scheinen die Arbeitgeber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abgelten zu wollen“, ließen sich die Gewerkschaft-Chefverhandler zitieren.

Von Montag bis Mittwoch hatte die Gewerkschaft den Arbeitgebern mit Warnstreiks die Rute ins Fenster gestellt. Die Lust auf einen längeren Streik scheint aber nicht riesig zu sein. Sonst hätte man sich wohl nicht noch eine Chance gegeben: Für Montag wurde eine zusätzliche Verhandlungsrunde anberaumt. Das sei die letzte Möglichkeit, um „massive Streiks noch abzuwenden“, drohten die Gewerkschafter. Die Arbeitgeber gaben sich im Ton versöhnlicher. Sie sprachen von „intensiven und konstruktiven“ Gesprächen und ersten Annäherungen, eine Einigung sei aber noch nicht in Sicht. „Wir sind heute erste Schritte vorangekommen“, teilte Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, mit.

„Drastische Rückgänge“ in der Industrie

Die Gewerkschaft hat sich in den Verhandlungen einigermaßen einzementiert. Sie beharrt auf ihrer Forderung nach einer Lohnerhöhung um 11,6 Prozent für die rund 137.000 Beschäftigten in der metalltechnischen Industrie. Die Arbeitgeber boten zunächst lediglich 2,5 Prozent plus 1050 Euro Einmalzahlung. Sie haben ihr Angebot aber zuletzt nachgebessert. Man habe „drei, vier Varianten“ vorgelegt, wie Stefan Ehrlich-Adam aus dem Verhandlungsteam der Industrie zur „Presse“ sagt: „Die Einzigen, die sich bewegt haben, sind wir.“


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