Matthias Mayer ist zurück, als Trainer und Mentor seiner einstigen Teamkollegen. Er möchte ihnen Rückhalt geben, sagt der Olympiasieger – und seinen Freund Vincent Kriechmayr zur Kugel führen.
Das bisher letzte Mal, als Matthias Mayer am Ende einer Abfahrtspiste abschwang, verkündete er in einem denkwürdigen TV-Interview völlig überraschend seinen Rücktritt. Nun, zehn Monate später, schreitet er wieder durch den Zielraum einer Weltcupabfahrt, allerdings in neuer Mission: Der dreifache Olympiasieger gibt ein Comeback als Trainer, eine Art Starcoach für die ÖSV-Herren, vor allem aber das letzte Puzzlestück, das seinem einstigen Teamkollegen und Freund Vincent Kriechmayr in diesem Winter die begehrte Abfahrtskugel bescheren soll.
In Laghi Cime Bianche auf 2840 Metern Seehöhe schneit es unaufhörlich, hier liegt das Ziel des „Speed Opening Zermatt/Cervinia“, ein Prestigeprojekt des Internationalen Skiverbandes, das nach der Absage im Vorjahr auch heuer unter keinem guten Stern steht: Zwei von drei Trainingsläufen waren nicht möglich, die erste Abfahrt am Samstag fiel dem Schlechtwetter zum Opfer, ob heute (11.30 Uhr, ORF1) gefahren wird, ist mehr als fraglich. Es sind jene Tage der Ungewissheit, die Mayer, 33, nach Ende seiner Rennläuferkarriere am wenigsten vermisst. Er lacht bei dieser Feststellung, sagt aber pflichtgetreu, dass man das ja gewohnt sei, wenn man so lang im Weltcup unterwegs ist.