„Lass mich möglichst sexy aussehen“, sagte Trump jr. zum Gerichtszeichner. Ganz der Papa, aber mit einem Schuss Charme und Selbstironie.
Komme, was da wolle: Daddy und die Stiefmama stehen zum Problemkind, dem quasi verlorenen und einst so tief gesunkenen Sohn, der freilich stets in den Schoß der Familie zurückkroch. Joe Biden half Hunter oft genug aus der Patsche, als Türöffner war er immer für ihn da. Im Wahlkampf könnte die väterliche Liebe – um nicht zu sagen: Schwäche – noch zum Schwachpunkt werden.
Die Trumps trieben indessen das Family Business auf die Spitze. Reihenweise marschieren die Trump Kids in einem New Yorker Betrugsprozess dieser Tage in den Zeugenstand, um das „Genie“ des Don Trump zu preisen. Das Unternehmen, so Donald Jr., sei eben ein „Mom-and-Pop Store“. Niedlich. Dem Gerichtszeichner rief er zu, ihn möglichst „sexy“ aussehen zu lassen und zur Not künstliche Intelligenz zu Hilfe zu nehmen. Ganz der Papa, allerdings mit Charme und einem Schuss Selbstironie. Als Nicht-Golfer, so juxte der passionierte Jäger, sitze er bis in alle Ewigkeit am Katzentisch.
Nach dem Tod von Maryanne, der älteren Schwester des Ex-Präsidenten und früheren Richterin, ist jetzt ein Platz an der Familientafel frei geworden – und eine Stimme der Vernunft im Trump-Clan verstummt. Sie hatte den jüngeren Bruder, einen Tunichtgut, durch die Schule und Uni gebracht. Bleibt nun nur noch die Frage: Wo steckt eigentlich Melania, die Stiefmutter?
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