Wie kann man Glück messen? Eine zumindest glücklich aussehende Familie am Roten Platz in Moskau.
Russland

Der Kreml sucht das Glück - mit einem eigenen Ministerium

„Glücksbeamte“ gibt es schon, nun will die Föderationsratsvorsitzende ein Glücksministerium einrichten. Die Bevölkerung reagiert mit Häme.

Was Bhutan hat und die Vereinigten Arabischen Emirate pflegen, können wir doch auch, scheint Russlands Föderationsratsvorsitzende, Walentina Mat­wi­jen­ko, gedacht zu haben, als sie vor wenigen Tagen mit ihrer Idee an die Öffentlichkeit trat. „Lasst uns ein Ministerium des Glücks schaffen“, rief sie freudig in den Saal voller junger Menschen, die zu einem Bildungsforum nach Moskau geeilt waren.

Matwijenko meinte das ernst. Seit 2016 träumt sie den Traum vom Glück für alle, verpackt die Idee, jede und jeden im Land zu beglücken, immer wieder neu. Nur was sie unter „Glück“ von Staats wegen versteht, sagt sie nie. „Dieses Ministerium soll alle Entscheidungen, alle Gesetze prüfen, damit klar wird, ob alle Entscheidungen und alle Gesetze und alle Regierungsbeschlüsse die Menschen glücklicher machen“, sagte sie auf der Bühne und gab zu, ihre „Unterstützergruppe“ sei „noch klein“. „Vielleicht sind Sie ja der nächste Glücksminister“, rief sie in den Saal.


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