Auch im Haushalt kann man die Natur fördern – dafür rührt man am besten keinen Finger.
Einen Totholzhaufen im Garten liegen lassen, die Wiese nicht zu oft mähen, ein Insektenhotel aufhängen oder auf Balkon oder Fensterbank bienenfreundliche Blumen setzen: Es gibt mittlerweile eine Unmenge an Tipps, wie man auf seinem persönlichen Fleckchen Erde für eine größere Artenvielfalt sorgen und so einen kleinen Beitrag gegen die Biodiversitätskrise leisten kann. Also jenen rasanten Verlust an Pflanzen- und Tierarten, der aktuell in vollem Gange ist und die Lebensgrundlagen der Menschheit ebenso stark bedroht wie die Klimakrise.
Sollte man keinen eigenen Garten oder Balkon haben, braucht man ebenfalls nicht zu verzweifeln. Auch in der Küche gibt es die Möglichkeit, die Natur zu fördern – und dazu muss man gar nicht einmal so viel machen. Im Gegenteil, je weniger man tut, putzt und wegräumt, desto besser! In meiner Küche hat sich mittlerweile ein reiches Habitat verschiedenster Arten gebildet, auf dass ich mit Stolz blicken kann: Da ist die Fruchtfliegen-Kolonie, die immer ganz aus dem Häuschen ist, wenn sie wieder einmal ein paar Apfelschalen bekommen. Auch die Lebensmittelmotten brauchen nicht mehr als ein bisschen Knuspermüsli, sonst kann man sie sich in Ruhe entfalten lassen.
Ein wiederkehrender, recht anspruchsloser Geselle ist auch der Schimmelpilz. Allerdings ist er auch ziemlich gierig, und man muss aufpassen, dass er einem nicht zuvorkommt, bei den Marmeladen, dem Joghurt oder dem Brot, das man gerade frühstücken wollte. Dafür ist seine Wandlungsfähigkeit erstaunlich. Er bringt mit seinen unterschiedlichen Gestalten noch mehr Farbe in den Haushalt!
Zugegeben, sich an die Mitbewohner zu gewöhnen, kann etwas dauern. Wehren ist aber ohnehin zwecklos. Sie kommen, und kommen wieder, ob man will oder nicht. Also warum nicht gleich hochleben lassen?
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