Energie

Drei Mal mehr Atomkraft für das Klima

Die Schattenseiten der Kernkraft: Neun Jahre nach dem Reaktorunglück von Fukushima muss die IAEA noch prüfen, ob die Fische aus der Region radioaktiv verstrahlt sind.
Die Schattenseiten der Kernkraft: Neun Jahre nach dem Reaktorunglück von Fukushima muss die IAEA noch prüfen, ob die Fische aus der Region radioaktiv verstrahlt sind. APA / AFP / Eugene Hoshiko
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Die USA, Frankreich, Großbritannien und andere Staaten wollen am Klimagipfel in Dubai erstmals als globale Allianz für Atomenergie auftreten. Sie fordern eine drastische Ausweitung der nuklearen Kapazitäten bis 2050. Auch in allen Klimamodellen spielt die Atomkraft eine gewichtige Rolle. Kann sie diesem Anspruch gerecht werden?

Wien. Während Österreich dieser Tage den 45. Todestag des Atomkraftwerks Zwentendorf feiert, marschieren weite Teile der Welt in die entgegengesetzte Richtung. Auf dem kommenden Klimagipfel in Dubai (COP28) wollen Länder wie die USA, Frankreich und Südkorea eine breite Front für die Atomenergie schmieden. Mit der Forderung, die nuklearen Kapazitäten bis 2050 zu verdreifachen, gehen die AKW-Staaten erstmals wirklich offensiv in internationale Klimaverhandlungen. Auch die Weltbank und andere Finanzinstitutionen müssten sich stärker als bisher um die Finanzierung der Kernenergie kümmern, um die Klimaziele in Reichweite zu halten, argumentieren die Länder.

Keine Klimaziele ohne Kernenergie?

Unterm Strich könnten bis zu 40 Staaten, die heute bereits auf Atomenergie setzen, Teil der Allianz werden und die umstrittene technologie ins Zentrum der Klimagespräche rücken. „Nuklearenergie ist zu hundert Prozent ein Teil der Lösung“, sagte John Kerry, Sonderbeauftragter des US-Präsidenten für Klima erst kürzlich. „Es ist saubere Energie“. Tatsächlich ist Atomenergie emissionsarm, als problematisch gelten hingegen die Frage der Endlagerung, die hohen Kosten und mögliche Sicherheitsrisiken. Dass die Klimaziele der Vereinten Nationen ohne Nuklearenergie kaum zu erreichen sein werden, ist allerdings nicht nur die Meinung der Atomstaaten.


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