Mit Cartoons der streitbaren Wiener Künstlerin will das Frauenbüro der Stadt Linz gegen Sexismus vorgehen.
Das Frauenbüro der Stadt Linz weiß aufzufallen. Für ihre jüngste Kampagne gegen Sexismus wurde die Wiener Autorin und Cartoonistin Stefanie Sargnagel beauftragt, bekannt für listige Tweets und ihren Roman „Dicht“. Das Ergebnis ist – in gewohnter Sargnagel-Manier – eher tragisch als lustig. Mit vier Cartoons wird dem Schauenden die Absurdität des Patriarchats bewusst gemacht. Behandelt wird ein Witz, der keiner ist; die ungleiche Bezahlung von Frauen, weil sie angeblich weniger Kraft haben; die Partnerinnensuche anspruchsvoller Herren (inspiriert durch „Liebesg’schichten und Heiratssachen“) und die zahlreichen Femizide in Österreich.


Einer Erhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 2022 zufolge hat jede vierte Frau in Österreich schon mindestens einmal sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren, zum Bild (oben) sagt Sargnagel: „Wenn der Bürohumor sexuelle Belästigung ist“, Stichwort Busenwitze. Jede dritte Frau zwischen 18 und 74 Jahren hat ab dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Und alleine im Jahr 2023 zählt Österreich bis Anfang November 26 Frauenmorde.

Die vier Cartoons von Sargnagel sollen zum „Nachdenken und Hinterfragen tradierter Rollenzuschreibungen anregen und tödliche Missstände wie Femizide in unserer Gesellschaft anprangern“. Zum Anprangern bekommt, wer will, das passende Werkzeug zur Hand. Erhältlich sind die Zeichnungen als Plakate, Postkarten und Stofftaschen, und sie können kostenlos beim Frauenbüro der Stadt Linz bestellt werden. (evdin)
