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Cyberwar

Die steigende Gefahr durch Klicks und Bits

Cyber- & IT-Spezialisten finden beim Österreichischen Bundesheer ein breit gefächertes Tätigkeitsfeld. Mit der Ausbildung zum IKT-Offizier bietet die Militärakademie zudem einen Ausbildungszweig, der auf die aktuellen Kommunikationsherausforderungen im digitalen Bereich abzielt. 
Cyber- & IT-Spezialisten finden beim Österreichischen Bundesheer ein breit gefächertes Tätigkeitsfeld. Mit der Ausbildung zum IKT-Offizier bietet die Militärakademie zudem einen Ausbildungszweig, der auf die aktuellen Kommunikationsherausforderungen im digitalen Bereich abzielt. ÖBH
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Militärische Konflikte werden heute nicht mehr nur mit Kampfjets, Panzern und Sturmgewehren ausgetragen, sondern zunehmend auch mit Maus und Tastatur. Das Bundesheer investiert deshalb aktuell im Rahmen seiner „Mission Vorwärts“ auch ganz massiv in seine IT- und Cyberfähigkeiten.

IT-Attacken auf staatliche Server, Unternehmen oder Privatpersonen sind zum festen Bestandteil des modernen Alltags geworden. Auch die Computersysteme und komplexen Waffensysteme von Streitkräften sind immer öfter potenzielle Zielscheiben für Hacker und Angreifer. Cyberangriffe haben somit das Potenzial, die gesamte Wirtschaft empfindlich zu stören und im Extremfall die Gesellschaft und letztlich den Staat lahmzulegen.

Autarke Sicherheitsinseln

Die zunehmende Bedrohung im Cyberspace hat auch für das Österreichische Bundesheer Konsequenzen. Einsätze werden in Zukunft nicht mehr nur zu Land oder in der Luft zu bestreiten sein, sondern ebenfalls im World Wide Web. Die Landesverteidigung wird digitaler, das Thema Cybersicherheit gewinnt in seiner militärischen Tragweite an Bedeutung. IT-Expertinnen und -Experten werden im Rahmen dieser Entwicklung zu einer immer wichtigeren Ressource für das Heer. Ein Kampf der verbundenen Waffen ist durch die zunehmende Komplexität und Vernetzung aller Waffensysteme ohne die Querschnittsmaterie Cyber mittlerweile praktisch undenkbar.

Das Bundesheer hat darauf längst reagiert. Fällt etwa die Stromversorgung durch einen überregionalen Blackout aus oder werden die Kommunikationsnetze durch Cyberangriffe lahmgelegt, so ist die Armee schon jetzt in Teilen weiter handlungsfähig und kann darüber hinaus Blaulichtorganisationen bei der Aufrechterhaltung ihres Notbetriebs unterstützen. Diese Fähigkeit soll weiter forciert werden. Im Fokus stehen insbesondere die autarke Stromversorgung, die Bevorratung mit Treibstoffen und Lebensmitteln sowie gesondert gesicherte und verschlüsselte Kommunikationsnetze.

Aktuell werden in ganz Österreich zwölf Kasernen so ausgebaut, dass sie im Notfall nicht nur für das Bundesheer, sondern auch für Blaulichtorganisationen als autarke ­„Sicherheitsinseln“ dienen können. Das Ziel lautet, energie- und versorgungsautarke militärische Liegenschaften zu formen, um die Versorgungssicherheit im Land auch im Worst Case sicherzustellen und das staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement zu unterstützen.

Ausbildung zum IKT-Offizier

Für die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres eröffnet die permanente Weiterentwicklung des militärischen Cyber- und Informationsraums eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Neben vielfältigen Jobangeboten und der Möglichkeit, auch als Zivilperson in den Cyberspace Bundesheer einzutauchen (beispielsweise als Kryptograf, Programmierer, Netzwerktechniker oder IT-Sicherheitsanalyst) gibt es zudem die Option, in Uniform ein außergewöhnliches Studium zu absolvieren.

Vielfältige Ausbilungsmöglichkeiten helfen, die Armee digital zukunftsfähiger zu machen und den Cyberraum zu schützen. 
Vielfältige Ausbilungsmöglichkeiten helfen, die Armee digital zukunftsfähiger zu machen und den Cyberraum zu schützen. ÖBH

Mit der Ausbildung zum IKT-Offizier bietet die Militärakademie seit Kurzem einen neuen Ausbildungszweig, der auf die aktuellen Kommunikationsherausforderungen im digitalen Bereich abzielt. Im Rahmen des Studiums werden Expertinnen und Experten für den Einsatz von Informations- und Kommunikationssystemen des Bundesheeres ausgebildet. Auch der Bereich der elektronischen Kampfführung ist ein großes Thema. Zu den Aufgaben dieser Spezialistinnen und Spezialisten gehört die Planung militärischer Einsatznetzwerke ebenso wie der Betrieb, die Überwachung und die Steuerung von digitalen Netzwerken des Bundesheeres. Informations- und Wissensmanagement stehen dabei im Vordergrund.

Die Ausbildung dauert insgesamt vier Jahre. Nach einem Jahr Erwerb der soldatischen Grundfähigkeiten folgen drei Jahre an der Militär­akademie. Abgeschlossen wird mit dem Dienstgrad Leutnant und dem akademischen Grad Bachelor of Science.

Künstliche Intelligenz

Um zukünftig in der Lage zu sein, neue Sicherheitsprobleme und Angriffsszenarien zu erkennen, abzuwehren und ihnen entgegenzuwirken, entwickelt das Österreichische Bundesheer seine Kompetenzen stetig weiter. Dazu gehört die länderübergreifende Zusammenarbeit innerhalb Europas. Seitens der Europäischen Union wurde zum Beispiel das Projekt „OPENQKD“ zur Anwendung von Quantum Key Operations in Angriff genommen. Hinter dem Begriff steht die Vergabe von geheimen Schlüsseln an Partner, um in der Kryptografie verschlüsselte Nachrichten „entsperren“ zu können.

An Bedeutung gewinnt bei der militärischen Landesverteidigung auch der Themenbereich der künstlichen Intelligenz (KI). Ein entscheidender Stellenwert kommt dem KI-Teilbereich Machine Learning zu. Dabei werden Systeme in die Lage versetzt, automatisch aus Erfahrungen (Daten) zu lernen und sich zu verbessern, ohne explizit programmiert zu sein. Maschinelles Lernen kann somit automatisiert Wissen generieren, Algorithmen trainieren, Zusammenhänge identifizieren und unbekannte Muster erkennen – Muster und Zusammenhänge, die sich auf einen neuen, unbekannten Datensatz anwenden lassen, um Vorhersagen zu treffen und Prozesse zu optimieren.

Die rasante Weiterentwicklung der KI, speziell im militärischen Cyberbereich, stellt Armeen vor neue Herausforderungen. Um diesen gerecht zu werden, wurde durch das Militärische Cyberzentrum ein nationales Forschungsprogramm mit der Fachhochschule St. Pölten umgesetzt. Im Mittelpunkt stehen einerseits die Analyse der Ziele, Möglichkeiten und Bedürfnisse des Bundesheeres im Hinblick auf einen möglichst effizienten Einsatz von KI, und andererseits die Beobachtung der Weiterentwicklung von Technologien und Anwendungen.

Um den Prozess der Cyberlagebild-Erstellung zu automatisieren und zu digitalisieren, wird zudem aktuell ein Cyber-Melde- und Informationsservice entwickelt. Dieses Service ermöglicht die automatische Sammlung und Analyse von Daten und bietet eine zentrale Plattform für die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen den beteiligten Stellen. Weiters liefert es eine zeitnahe und umfassende Darstellung der aktuellen Cyber­situation und ermöglicht es Entscheidungsträgern, schnell und effektiv auf Bedrohungen zu reagieren.

Cyber- & IT-Spezialisten

Wer sich also unter anderem für moderne Waffensysteme, Threat Intelligence, Cybersecurity, Cyber Defense, holistische Lagebilder, Pentesting oder Post-Quantenkryptografie interessiert, ist beim Bundesheer gut aufgehoben. Egal ob im T-Shirt oder im Tarnanzug, mit Cap oder Barett, als Frau oder Mann, ob jung oder alt, als Hacker, Mathematiker oder innovativer Querdenker: Beim Heer sind alle willkommen, die dabei helfen, die Armee digital zukunftsfähiger zu machen und den Cyberraum zu schützen.

Information

Karriere mit Lehre beim österreichischen Bundesheer

karriere.bundesheer.at/karriere/lehrling


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