Der Euro profitiert von einem tendenziell schwächeren Dollar. Der Grund dafür ist wie so oft die Geldpolitik.
Der Euro ist zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit Ende August gestiegen. In der Nacht auf Montag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0936 Dollar. Am Morgen notierte sie leicht darunter. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0872 Dollar festgesetzt.
Der Euro hat in den vergangenen Handelstagen vor allem von einem schwächeren Dollar profitiert. Die US-Währung wird durch Spekulationen auf erste Zinssenkungen im kommenden Jahr belastet. Hintergrund sind zunehmend schwache Wirtschaftsdaten und rückläufige Inflationsraten. Beides spricht zumindest gegen eine weitere Verschärfung der Geldpolitik der US-Notenbank Fed.
Gleichzeitig ist es unklar, inwieweit in Europa der Zyklus der Zinserhöhungen bereits gediehen ist. So machte die EZB auf ihrer jüngsten Sitzung Ende Oktober zwar ebenfalls eine Zinspause und beließ den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 4,5 Prozent. Gleichzeitig erteilte aber der heimische Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann erst am vergangenen Freitag Spekulationen der Märkte, dass es auch in der Eurozone zu einer baldigen Zinssenkung kommen könnte eine Abfuhr. Laut ihm ist das „Ende der Fahnenstange“ noch nicht erreicht.
Vor allem die hohe Kerninflation (Teuerung ohne volatile Preise wie Energie und Nahrungsmittel) könnte dazu führen, dass die Zinsen neuerlich erhöht werden müssten. Das würde dann auch den Euro gegenüber dem Dollar weiter stärken. Und dies würde auch bei international gehandelten und in Dollar abgerechneten Gütern wie Erdöl oder diversen Rohstoffen eine Entlastung für europäische Käufer bringen und so die Inflation drücken. (jaz/ag.)