Analyse

China will die USA in Gaza ausstechen

Treffen in Peking. Chinas Außenminister Wang Yi mit Vertretern arabischer und islamischer Länder.
Treffen in Peking. Chinas Außenminister Wang Yi mit Vertretern arabischer und islamischer Länder.Reuters / Florence Lo
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Peking wälzt Pläne für eine alternative Weltordnung. Dazu wendet es seine Ukraine-Strategie auch in Nahost an: „Neutralität“ mit deutlicher Schlagseite. Eine Analyse.

Die arabische Welt hätte nach Washington reisen können, doch sie entschied sich für Peking als Ort der gemeinsamen Verhandlungen. So stellte schon das Gruppenfoto der Außenminister einen diplomatischen Gewinn für China dar: Spitzendiplomat Wang Yi steht jovial im Zentrum, zu seiner Seite jeweils die Amtskollegen aus Saudiarabien, Jordanien, Ägypten, Katar, Indonesien und den Palästinensergebieten.

Noch bis Dienstag werden die Gespräche andauern, doch schon jetzt scheint die Stoßrichtung klar. „Wir sind bereit, mit unseren Brüdern und Schwestern aus den arabischen und islamischen Ländern zusammenzuarbeiten“, sagte Wang Yi am Montag im Staatsgästehaus Diaoyutai. Er nannte die Ziele, auf die man hinarbeiten möchte: einen umgehenden Waffenstillstand, Hilfslieferungen für Gaza und die rasche Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung.

Kein Platz für Leid der Geiseln

Um Chinas Vorgehensweise in diesem Konflikt besser zu verstehen, hilft ein Blick zurück zum Februar vergangenen Jahres: Es scheint nämlich, als würde Chinas Regierung die exakt selbe Anleitung, die sie bereits nach dem Krieg in der Ukraine befolgte, erneut Schritt für Schritt einhalten – eine Strategie, die Experten damals „prorussische Neutralität“ tauften. Diesmal legt das Reich der Mitte eben eine Neutralität mit propalästinensischer Schlagseite an den Tag.

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