Von Löwen, Walen und Truthähnen: Verwirrung allerorten - von Argentinien über Brasilien bis in die USA.
Olé, olé, Milei: Argentinien feierte, als hätte die Nation zum zweiten Mal binnen eines Jahres die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen. Und Fans liefen in Löwenkostüm herum. Nur dass der Messias nicht Lionel Messi heißt, sondern Javier Milei. Ein Mann, den sie „El Loco“ – den „Verrückten“ – nannten, als er als Tormann zwischen den Pfosten stand. Es wird den Gauchos nicht langweilig werden mit dem Präsidenten, der sich über den „heiligen“ Maradona mokiert, den Papst einen Sozialisten schimpft und Margaret Thatcher – die Kriegsherrin des Falkland-Kriegs und Dea ex machina – als Idol verehrt. Das Olé könnte rasch in Oje umschlagen.
Gegen den rabiaten Newcomer sehen Donald Trump und Jair Bolsonaro plötzlich ziemlich alt aus. Der Polit-Rentner Bolsonaro ist gerade mit einem Jetski ganz nah an einen Wal herangebraust, und nach der Kritik daran schmähte er Justizminister Flávio Dino einen Wal – und nicht etwa einen Dinosaurier.
Verwirrung allerorten. Bei der traditionellen Truthahn-Begnadigung zu Thanksgiving im Weißen Haus hatte auch Joe Biden seine liebe Not. An seinem 81. Geburtstag erzählte er Opa-Witze über sein Alter und verwechselte Britney Spears mit Taylor Swift, die gerade in Brasilien tourt. Oh my God, kreischten die „Swifties“. Zu Thanksgiving relaxt der „Moby Dick“ der US-Politik nun übrigens auf der einstigen Walfängerinsel Nantucket.
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