Medien: "Jacko" trat zum Islam über

Am heutigen Donnerstag soll formell Anklage wegen Kindesmissbrauchs erhoben werden. Jackson selbst muss erst am 16. Jänner vor dem Richter erscheinen.

LOS ANGELES (ag). Gegen US-Popstar Michael Jackson soll am heutigen Donnerstag formell Anklage wegen mutmaßlichen Kindesmissbrauchs erhoben werden. Die Anklage werde gegen 13 Uhr (22 Uhr MEZ) im Gericht von Santa Maria in der Nähe von Jacksons Neverland Ranch im US-Staat Kalifornien eingereicht, teilte Bezirksstaatsanwalt Thomas Sneddon mit. Die Presse werde dann über die Anklagepunkte unterrichtet.

Jackson im Jänner vor den Richter

Jackson war Mitte November nach Vorwürfen des Kindesmissbrauchs festgenommen, kurz darauf aber gegen eine Kaution von drei Millionen Dollar (2,43 Mill. Euro) wieder freigelassen worden. Dem 45-jährigen Musiker wird vorgeworfen, einen zwölfjährigen Jungen sexuell missbraucht zu haben. Bezirksstaatsanwalt Sneddon erklärte sich bereit, die Verlesung der Anklageschrift um eine Woche zu verschieben. Der Popstar mus demnach erst am 16. Jänner vor dem Richter erscheinen. Jackson erhält außerdem seinen Pass für einen Flug nach Großbritannien an diesem Samstag vorübergehend wieder zurück.

Sneddon erklärte, er habe eine PR-Firma damit beauftragt, Anfragen der Medien zu bearbeiten. Reporter sollten die Firma anrufen, damit das Büro der Staatsanwaltschaft entlastet werde. Anfragen von Journalisten wurden am Mittwoch zu der Agentur Tellem Worldwide weitergeleitet, die sich auf das Krisenmanagement für Prominente spezialisiert hat.

Ein Sprecher der Jackson-Familie kritisierte die Einbindung der PR-Agentur. Ein Staatsanwalt müsse das Gericht entscheiden lassen und nicht die Presse, sagte Brian Oxman. Rechtsexperten äußerten sich ähnlich. "Möglicherweise steht Naivität (auf seiten der Staatsanwaltschaft) dahinter, aber es wirkt so, als stünden andere Interessen dahinter, als die für Gerechtigkeit zu sorgen."

Derweil trat der Entertainer laut "New York Post" in der Nacht zum Donnerstag offiziell zum moslemischen Glauben über und wurde Mitglied der von Louis Farrakhan geführten "Nation of Islam". Jacksons Bruder Jermaine gehöre der Gruppe seit Jahren an und habe Michael zum Beitritt überreden können, schrieb die Zeitung. Ein enger Mitarbeiter Farrakhans sei als Leibwächter für Michael Jackson abgestellt worden.

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