300.000 „Presse“-Leser täglich

Media Analyse: 18,4% „Presse“-Reichweite bei Maturanten, Uni-Absolventen.

Österreichs Zeitungen hatten 2006 etwas weniger Leser als im Jahr davor: nach 5,08 Millionen Lesern 2005 erhob der Verein Media Analyse, dass 2006 täglich 5,033 Millionen Menschen zur Zeitung griffen – das sind 72,7 Prozent (2005: 74,2%) der Bevölkerung über 14 Jahren. Damit liegt Österreich im EU-Mittelfeld: Führend sind Norwegen, Schweden (mit 85% Reichweite), Finnland (82%), Schlusslichter beim Zeitunglesen sind Italien (41,7%), Spanien (41,1%) und Großbritannien (31,9%).

Die A-Schicht liest „Presse“

300.000 Menschen griffen laut den am Donnerstag veröffentlichten Daten der Media Analyse 2006 täglich zur „Presse“. Das entspricht einer Reichweite von 4,3%, wobei die „Presse“ ihre höchste Reichweite unter den Lesern mit Matura oder Hochschulabschluss (18,4%) sowie in der sogenannten A-Schicht (12,5%) hat. Auch in kaufkräftigen Leserschichten wird die „Presse“ überproportional oft gelesen: 8% Reichweite erzielt sie in Haushalten mit einem Einkommen von 3000 Euro oder mehr.

Aufgrund von Korrekturen in der Erhebung, die die Daten detaillierter machen und eine regionale Auswertung ermöglichen, sind Vergleiche mit Vorjahreszahlen nur bedingt erlaubt. Und die Media Analyse ist, wie es MA-Präsident Wolfgang Bretschko ausdrückt, nur eine „Annäherung an die Wirklichkeit“: Die Daten basieren auf über das ganze Jahr verteilt durchgeführten 16.177 Interviews und unterliegen einer gewissen statistischen Schwankungsbreite.

Unangefochten liegt die „Kronen Zeitung“ – trotz Reichweitenverlusten – mit 43,8% oder 3,031 Millionen Lesern am Tageszeitungssektor voran. Die „Kleine Zeitung“ blieb mit 12,2% nationaler Reichweite stabil – und auf Platz zwei. Der „Kurier“ verzeichnete den deutlichsten Reichweitenrückgang, auf 9,7%, die „OÖN“ legten als Einzige signifikant auf 5,6% zu, der „Standard“ verlor auf 4,9%, auch die „SN“ verzeichneten einen Rückgang auf 3,8%.

Stabil bzw. ohne signifikante Veränderungen entwickelten sich die „TT“ (4,7%), die „Vorarlberger Nachrichten“ (3%), das „Wirtschaftsblatt“ (1,5%), die „Neue Kärntner Tageszeitung“ (1,1%), die „Neue – Zeitung für Tirol“ (1%) und die „Neue Vorarlberger Tageszeitung“ (0,7%). Das „Neue Volksblatt“ erzielte 0,6%.

Diskussion über „Österreich“

Für die im September neu in den Markt eingetretene Zeitung „Österreich“ liegen noch keine MA-Daten vor. Zwar hat das Fellner-Blatt einen Antrag auf Aufnahme in die MA gestellt, darüber werde aber noch diskutiert, so Bretschko: „Wir sind ein Instrument von Kaufzeitungen und wollen es auch bleiben. Man wird diskutieren müssen, inwieweit ,Österreich‘ eine Kaufzeitung ist und inwieweit man die Kauf- und die Gratis-Ausgabe getrennt erheben kann.“

Inline Flex[Faktbox] DIE MEDIA ANALYSE("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.03.2007)


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