Die Schotter-Mitzi als ÖVP-Powerfrau

Maria Fekter wird am 1. Juli Volksanwältin. Die Juristin gibt in der ÖVP eine harte Linie vor.

Mit freundlichen Attributen wurde Maria Fekter nie bedacht. Dazu hat sie sich parteiintern und -extern einfach zu wenig Freunde gemacht. „Schotter-Mitzi“ war noch eine der harmloseren Bezeichnungen – in Anlehnung an das familieneigene Schotter-Unternehmen, das die studierte Juristin und Betriebswirtin vor ihrem Umstieg in die Berufspolitik geführt hat. Wie man sie noch nannte? „Doberfrau“ zum Beispiel oder „Maria ohne Gnaden“. Sie bemüht sich allerdings auch redlich, das Bild der Law-and-Order-Politikerin nur ja nicht verschwimmen zu lassen. Ausreichend Gelegenheit für wortgewaltige Ausbrüche bietet ihr derzeit der Eurofighter-Untersuchungsausschuss, in dem sie die unbestechliche Verteidigerin der ÖVP-Position gibt.

Ihre größten parteiinternen Förderer waren Andreas Khol und der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Ratzenböck, der sie 1990 als Staatssekretärin zu Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel setzte. Was diesen anfangs übrigens wenig erbaute. Khol gab Fekter als Klubobmann dagegen trotz zahlreicher Widerstände die Chance, sich als Justizsprecherin zu etablieren. Man lag auf einer – wertkonservativen – Linie. Dass Fekter auch den eigenen Parteifreunden nicht alles nachsieht, zeigte sich vergangenen Herbst. Als die Parteispitze schon vor der Abstimmung im Klub Michael Spindelegger als Zweiten Nationalratspräsidenten quasi verordnen wollte, stellte sie sich ebenfalls zur Wahl und unterlag nur knapp. c.d.

ZUR PERSON
Name: Mag. Dr. Maria Theresia Fekter

Geboren am: 1. Februar 1956

Politische Stationen: Gemeinderätin in Attnang-Puchheim 1986-1990, Bauten-Staatssekretärin 1990 bis 1994, Nationalratsabgeordnete seit 1994. [C. Fabry]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.05.2007)

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