Italien: Säuberungsaktion gegen „Schwuchteln“

Der Vizebürgermeister von Treviso will Rendezvous auf Parkplätzen beenden.

Treviso (ag.). Gianfranco Gentilini ist nicht besonders „gentile“ (freundlich), wenn ihm etwas gegen den Strich geht. In einem Radiointerview erklärte der Vize-Bürgermeister der Stadt Treviso jetzt, er werde eine „ethnische Säuberung der Schwuchteln“ einleiten, die sich auf Parkplätzen nächtliche Stelldichein gäben. Diese hätten den Unmut der Bevölkerung erregt und zu heftigen Protesten geführt. Mit der „Säuberungsaktion“ soll die Polizei beauftragt werden, anschließend sollen Videokameras die Parkplätze überwachen.

Gentilini gehört der „Lega Nord“ an, die für eine Abspaltung des Nordens von Italien eintritt, und ist schon in der Vergangenheit durch markige rechte Sprüche aufgefallen. Vor einigen Monaten forderte er die Treviser auf, keine Wohnungen an Ausländer zu vermieten oder zu verkaufen. Davor hatte er vor einer „Verwässerung der venetischen Rasse“ gewarnt. In Treviso kommen diese Reden aber offenbar gut an: Immerhin ist Gentilini bereits seit acht Jahren im Amt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2007)

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