"Falsch zitiert": Eva Herman wehrt sich

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Ihre Aussagen zur Nazi-Zeit haben NDR-Moderatorin Eva Herman die Anstellung gekostet. Nun möchte sie wegen der "böswilligen Unterstellungen" Klage einreichen.

Nach dem umstrittenen Nazi-Vergleich: Die frühere Tagesschau-Sprecherin Eva Herman sieht sich nach ihrem Rauswurf beim NDR als Opfer "böswilliger Unterstellungen". Die "linke und feministische Szene" habe sie unter Generalverdacht gestellt und "in die rechte Ecke geschoben", sagte Herman der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

"Ich fühle mich nicht nur falsch interpretiert, sondern ich wurde eindeutig falsch zitiert."

"Laut gegen Nazis"

Bei der Vorstellung ihres neuen Buchs "Das Prinzip Arche Noah - warum wir die Familie retten müssen" hatte sich Eva Herman wieder einmal als Vorkämpferin gegen die politische Korrektheit gefallen - und sich dabei vergaloppiert. Im Dritten Reich sei "vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler"; "aber einiger auch sehr gut, zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter". "Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, sind durch die 68er abgeschafft worden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft." Dass sie darauf hinwies, sich für die Kampagne "Laut gegen Nazis" zu engagieren, nützte hinterher auch nicht mehr.

Klage gegen NDR

Aber nun schlägt sie zurück: Sie erwägt juristisch gegen ihren früheren Arbeitgeber NDR vorzugehen. "Die kompromisslose Entscheidung des NDR, sich von mir zu trennen, hat mir enorm geschadet", sagte Herman. Über ihren Nachfolger Yared Dibaba an der Seite von Talkkollegin Bettina Tietjen sagte sie: "Ich habe ihn noch nie gesehen."

Momentan verbringe sie viel Zeit mit ihrer Familie sowie in "diversen Anwaltskanzleien", sagte sie. "Und ansonsten bin ich zu Hause, koche und backe Apfelkuchen, wie immer." (Ag.)


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