Terrassen mit freiem Blick auf Wien

Gute Adressen: ''Gleich bei der Hofburg''. diese Lagebeschreibung macht einiges her.
Gute Adressen: ''Gleich bei der Hofburg''. diese Lagebeschreibung macht einiges her.(c) Die Presse (Robert Jäger)
  • Drucken

Renommiert. Was aus einer netten Wohnung etwas Besonderes macht? Von Lagen, Ausblicken und guten Nachbarn.

Wenn Geld nicht die Rolle spielt, zählen andere Faktoren. Auch bei der Wahl der passenden Wohnung in Wien. Was muss ein Domizil können, das etwas hermacht, eines, von dem man gerne erzählt und das man Freunden und Geschäftspartnern mit Stolz zeigt?

Wie immer und überall bei Immobilien ist die Lage einer der wichtigsten Prestige-Faktoren. Kann man die Postleitzahlen der City, von Hietzing oder Döbling präsentieren, war und bleibt das fürs Image auf keinen Fall abträglich. Und wohnt man in Bezirken wie Hernals oder Liesing, kann man mit Verweisen wie „Ich wohne am Schafberg“ oder „Meine Wohnung liegt in Mauer“ subtil zwischen den guten und weniger attraktiven Gegenden unterscheiden.

Ausweich-Quartiere

In Zeiten aber, in denen in Wien 1 „unglaubliche Preise für hochwertige Wohnungen erzielt werden“, wie Elfie Zipper, Maklerin bei NAI Otto erzählt, wagen viele kaufkräftige Interessenten den Schritt in andere Gegenden.

„Manchen ist es schlichtweg egal, welche Anschrift auf der Visitenkarte steht. Wenn nur die Wohnung passt“, so Zipper. Andere wiederum scheuen sich auch nicht, außerhalb der City oder der Josefstadt zu logieren, wenn die Alternativen „in gewissen Ecken liegen. In letzter Zeit sind etwa in Wien Margareten die Naschmarktgegend oder auch das Grätzel rund um die Zeinlhofergasse sehr beliebt.“

Was dem einen Renommee bringt, muss für den anderen aber nicht die erste Wahl sein, meint Maklerin Sylvia Grünberger. „Der Brunnenmarkt in Ottakring etwa ist so ein Beispiel.“ Während so mancher nie und nimmer in diese Gegend ziehen würde, können andere gerade mit einer netten Wohnung dort im Freundes- und Kollegenkreis punkten.

Gleich hinter der Oper

Was auch nicht schaden kann: in guter Nachbarschaft zu wohnen. Lagebeschreibungen wie „gleich hinter der Oper“ oder „ums Eck des Theaters in der Josefstadt“ sind nicht nur Orientierungspunkte. Sondern auch, wie Grünberger sagt, Imagelieferanten. „Markante Gebäude wie auch die alte Börse oder Votivkirche charakterisieren gleichzeitig das Umfeld.“

Doch nicht nur die Lage in der Stadt zählt. Auch jene der Wohnung im Haus ist wesentlich. „Neben der Lage wurde der Ausblick ein ganz wichtiger Punkt“, sagt Zipper. Der freie Blick von einer – bitte uneinsehbaren und direkt von der Wohnebene zugänglichen Dachterrasse – „ist etwas, worauf man stolz ist“, sagt Zipper. Sind dann von dort aus noch die Oper, der Musikverein oder der Stephansdom zu sehen, spricht das viele Kunden an.

Mit Lift bis ganz nach oben

Das Tüpfelchen auf dem i: wenn Wohnung samt Terrasse in einem wunderschönen Altbau mit Garage und Lift bis rauf liegen.

Hierzulande nach Ansicht der Expertinnen hingegen (noch) kein wichtiger Prestigefaktor: der Architektenbonus. Auch wenn der Satz „Ich wohne in einem echten Nouvel“ natürlich beeindruckt, bei hochwertigen Wohnungen ist Folgendes ausschlaggebend: Lage, Lage, Lage. Und der Ausblick.

INFO.

Neben der Lage einer hochwertigen Wohnung wird verstärkt auch ihre Terrasse wichtig: Möglichst weit oben soll sie sein, von Nachbarn nicht einsehbar und von der Wohnebene aus erreichbar. Fällt der freie Blick dann noch auf markante Wiener Gebäude wie Musikverein, Oper oder Votivkirche, kann sich ein Domizil reger Nachfrage seitens eines anspruchsvollen Klientels erfreuen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.11.2007)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.