Rauchershirt mit Judenstern: "Dumm, dreist und böse"

Rauchershirt
Rauchershirtwww.rauchershirt.de
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Der deutsche Zentralrat der Juden bezeichnet die T-Shirts, die das Rauchverbot kritisieren, als "knallharten" Missbrauch des Judenmords. Ein zweiter Anbieter hat ähnliche Shirts im Online-Sortiment.

Etwa 1.000 Mal sei das "Rauchershirt" mit einem Judenstern und dem Schriftzug "Raucher" nach Angaben von deutschen Medien über das Internet verkauft worden. Der deutsche Zentralrat der Juden protestierte gegen die Aktion.Mit dem "wohl aggressivsten Raucher-Widerstands-Shirt" wolle man der Gesellschaft die "schändliche Ausgrenzung" von Rauchern vor Augen führen, hieß es am Freitag auf der Seite www.rauchershirt.de. "Der Raucher wird nach jahrzehntelanger Duldung zum Aussetzigen (sic!), ja Menschen 2ter Klasse denunziert", hieß es am Freitag auf der Internetseite. Am Freitag wurde zuerst der Verkauf des T-Shirts, später die gesamte Seite eingestellt.

"Judenmord knallhart missbraucht"

"Der Judenmord wird hier knallhart missbraucht. Das ist dumm, dreist und böse", erklärte der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann. "Den Mord an Juden zu instrumentalisieren, um den Wunsch der Menschen zum Rauchen zu symbolisieren, ist ein Skandal." Der Verkauf eines solchen T-Shirts nutze niemandem und schade der politischen und gesellschaftlichen Kultur im Land. "Das ist geistlos, hirnlos und geschmacklos."

Das Kleidungsstück rief auch die Staatsanwaltschaft Itzehoe auf den Plan. "Wir prüfen, ob dieser Umstand unter einen Straftatbestand fällt", sagte Oberstaatsanwalt Ralph Döpper.

Mehr Judenstern-Shirts im Internet

Ein anderer Anbieter setzt die Anti-Rauchverbot-Kampagne indes fort. Auf 2klassengesellschaft.de stehen Girlie-Shirts, Sweatshirts, Plakate im Angebot. Alles versehen mit Judenstern und Schriftzügen wie "Raucher", "Punk" oder "Wildpinkler".

(Ag./Red.)

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