NEOS-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar wird von der FPÖ als "politische Lachnummer" bezeichnet, das BZÖ spricht sogar von "Fleisch gewordener Blödheit".
Teils deftige Reaktionen der Konkurrenz hat der Auftritt von NEOS-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag gebracht: Die FPÖ sprach von einer "politischen Lachnummer", das BZÖ gar von "Feisch gewordener Blödheit". Kritik kam auch von den Grünen, ÖVP und SPÖ warben für ihre Kandidaten als Alternative.
In exakt einem Zitat von Generalsekretär Gernot Blümel fasste die ÖVP ihre Meinung zusammen: "Diese Pressestunde hat mehr als deutlich gezeigt, dass Othmar Karas das bessere Angebot für die Sympathisanten der NEOS-Partei ist."
"Während sich die ÖVP und ihr Spaltprodukt NEOS darum balgen, wer die Konzerne und Banken besser vertritt, kümmern sich die SozialdemokratInnen um die Menschen und ihre Anliegen", meinte wiederum SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos. Mit ihrem Plädoyer für eine EU-Armee und dem Infragestellen der Neutralität befinde sich Mlinar "auf dem vollkommen falschen Weg".
"Radikal und unsozial"
Der Listenzweite der Grünen, Michel Reimon, findet Mlinars wirtschaftspolitische Haltung "radikal und unsozial". Europa brauche jetzt "sozialere Politik und nicht noch mehr Neoliberalismus", so sei etwa für die Grünen die "Privatisierung von Wasser" nicht verhandelbar. In Fragen von Grund- und Menschenrechten sah Reimon hingegen "einiges an Übereinstimmung".
"Weibliches Pendant des Herrn Stronach"
Den Zusehern sei offenbart worden, "dass die NEOS das Ende nationaler Eigenstaatlichkeit wollen", meinte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Forderungen wie eine gemeinsame EU-Armee anstelle des Bundesheers seien "wirre Ideen". Mlinar habe sich "als weibliches Pendant des Herrn Stronach präsentiert", "eine ahnungslose und abgehobene Politikerin", ätzte Kickl.
"Fleisch gewordene Blödheit"
In die Schlammschlacht warf sich auch BZÖ-Chef Gerald Grosz: Mlinar habe "Dummheit zum politischen Prinzip erhoben", lästerte er in einer Aussendung. Er appelliere an die Medien, "zumindest noch 100 Auftritte im öffentlich-rechtlichen aber auch in den Privatsendern zu ermöglichen, damit sich die Österreicherinnen und Österreicher über diese Fleisch gewordene Blödheit einen Eindruck machen können".
(APA)