Sektsteuer bringt Staat keine Mehreinnahmen

APA/GEORG HOCHMUTH
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Bei einem erwartetem Konsumrückgang um 25 Prozent sei unter dem Strich der Effekt null fürs Budget, ergibt eine von Schlumberger beauftragte Studie.

Die Sektkellerei Schlumberger gibt nicht auf. Zuerst hatte das Unternehmen die Pläne begraben, ihren Stammsitz in Bad Vöslau auszubauen - und dann sogar erwogen, die Produktion vollständig in Ausland zu verlegen. Nun sieht Schlumberger seinen Kampf gegen die Sektsteuer durch eine von ihm in Auftrag gegebenen Studie untermauert. Demnach würde durch die Steuer der Sektkonsum um 25 Prozent sinken und die budgetäre Wirkung der Steuer durch geringere Einnahmen durch Jobverluste und bei anderen Steuern wieder aufgefressen, berichtet der "Kurier" (Mittwochausgabe).

Seit 1. März zahlen die Österreicher für die Flasche Sekt wegen der Sektsteuer rund 90 Cent mehr. Laut der Studie der "Wirtschaftspolitischen Projektberatung Streissler" im Auftrag von Schlumberger bringe die Steuer nicht die von der Regierung erwarteten 35 Mio. Euro Mehreinnahmen, sondern es bleibe am Ende infolge des erwarteten Konsumrückgangs um ein Viertel für den Staat gar nichts übrig. Außerdem seien 330 Jobs gefährdet. Ein weiterer Kritikpunkt der heimischen Sektwirtschaft ist, dass die Steuer ausschließlich Schaumweine mit über drei bar Flaschendruck betreffe und damit Prosecco und Frizzante verschont blieben.

>> Artikel im "Kurier"

(APA)

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