Verbund: Ergebnis bricht ein

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Niedrige Strompreise belasten den Konzern. In dem Bereich gibt es ein massives Überangebot.

Wien. Der heimische Stromkonzern Verbund kämpft weiter mit niedrigen Strompreisen. Der Nettogewinn sank im ersten Quartal beinahe um die Hälfte auf 40,9 Mio. Euro. Der Rückgang war damit stärker als von Analysten erwartet.

Die für die Ergebnisentwicklung maßgebliche Wasserführung der österreichischen Flüsse lag unter dem langjährigen Durchschnitt. Der teilstaatliche Konzern gewinnt rund 90 Prozent seines Stroms aus Wasserkraft. Der milde Winter und geringe Schneefälle haben die Pegel der Flüsse sinken lassen. Ein Belastungsfaktor ist auch der niedrige Großhandelspreis für Strom. In dem Bereich gibt es ein massives Überangebot. Vor allem Deutschland produziert derzeit mehr Strom, als benötigt wird.

„Das schwierige wirtschaftliche Umfeld hat sich im ersten Quartal weiter verschärft“, sagt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber. Darüber hinaus lasteten unrentable Gaskraftwerke auf dem Ergebnis. Der Verbund hat Gas über langfristige Lieferverträge im Voraus zu hohen Preisen eingekauft. Weil die Strompreise aber gefallen sind, lohnt sich der Betrieb der Anlagen kaum noch. Im Vorjahr musste das Unternehmen daher hohe Abschreibungen auf seine Gaskraftwerke in Österreich, Frankreich und Italien vornehmen. „Die Lage ist unverändert angespannt“, sagte Anzengruber. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat der Verbund indes bestätigt. Man geht von einem Konzerngewinn von rund 150 Mio. Euro aus. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2014)

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