Die Leitzinsen im Euroraum bleiben unverändert.
Brüssel. Trotz der nach wie vor sehr niedrigen Inflation hält die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euroraum bei 0,25 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat bei seiner auswärtigen Sitzung am Donnerstag in Brüssel.
Im April war die Jahresteuerung im Euroraum von 0,5 Prozent im Vormonat auf 0,7 Prozent gestiegen. Experten hatten deshalb mit einer Verlängerung der Zinspause gerechnet. Allerdings liegt die Inflation weiterhin deutlich unterhalb der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent.
Daher bleiben Europas Währungshüter auf der Hut. Zuletzt haben sie mehrfach ihre Bereitschaft betont, im Kampf gegen eine anhaltende Niedriginflation notfalls schwere geldpolitische Geschütze aufzufahren. EZB-Präsident Mario Draghi hat gewarnt, dass das Risiko für die Konjunktur steigt, je länger der Preisauftrieb sehr gering ist. Der EZB-Chef will sich alle Möglichkeiten offenhalten.
Inflation wird wieder steigen
„Der EZB-Rat ist uneingeschränkt bereit, im Kampf gegen eine zu lange Phase niedriger Inflation auch unkonventionelle Instrumente einzusetzen“, sagte Draghi.
Zudem wiederholte Draghi das Versprechen, die Leitzinsen für längere Zeit auf dem aktuellen Niveau zu halten oder gar nochmals zu senken. Insgesamt rechnet er aber damit, dass die Inflation nicht weiter sinkt und sich spätestens 2016 wieder der Zielmarke von knapp zwei Prozent annähert. (ag./jil)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2014)