Pühringer will Steuerreform

Josef Pühringer
Josef Pühringer APA/RUBRA
  • Drucken

Der ÖVP-Landeshauptmann ist für einen Eingriff in „überbordende Bürokratie“. FSG-Chef Katzian droht mit Protestmaßnahmen.

Wien. Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) trat am Samstag in Interviews mit Ö1 und dem „Neuen Volksblatt“ für eine möglichst rasche Steuerreform ein. Diese sollte durch Eingriffe in die „überbordende Bürokratie“ finanziert werden. „Es ist einfach notwendig, in manche Bereiche der Verwaltung muss der Blitz einschlagen, damit etwas passiert.“ In der Doppelverwaltung im Schulbereich etwa sei „einiges zu holen“.

Ähnlich äußerten sich die steirischen ÖVP-Landesräte Christian Buchmann, Christopher Drexler und Johann Seitinger. Eine Steuerreform sei „das Gebot der Stunde“, vor allem zwecks Entlastung des Mittelstands. Eine Gegenfinanzierung solle ausschließlich über eine Senkung der öffentlichen Ausgaben erfolgen, eine Struktur- und Aufgabenreform müsse umgehend durchgeführt werden. Von einer Aufwertung der Länderkompetenzen im Schulbereich, wie von ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka vorgeschlagen, will die SPÖ weiterhin nichts wissen. Ihrerseits drängt sie auf eine rasche Steuerreform. Und FSG-Chef Wolfgang Katzian kündigte via „Profil“ vorerst nicht näher beschriebene Protestmaßnahmen ab dem Sommer an: „Wir werden es nicht beim Reden belassen. Bis Ende des Jahres müsse ein Steuerreformkonzept vorliegen.“

Faymann beharrt auf Steuerreform

Auch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat erneut bekräftigt, "sehr schnell" eine Steuerreform zu wollen. Diese müsse ein großer Wurf werden, weswegen an einer Vermögenssteuer kein Weg vorbeiführe, sagte er dem "Kurier". Termin nannte Faymann diesmal keinen. Er wolle mit vier Milliarden Euro die "kalte Progression der letzten Jahre" ausgleichen und sich schnell mit der Volkspartei "zusammensetzen". Ohne Vermögenssteuer "gäbe es eine zu kleine Steuerreform".

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Austrian Finance Minister Spindelegger talks to the media in Vienna
Politik

Spindelegger: Bankenhilfen werden nicht gänzlich zurückgezahlt

Rund 14 Milliarden Euro an staatlichen Finanzhilfen haben Österreichs Banken noch nicht zurückgezahlt. Der Finanzminister will das Geld über die Bankenabgabe holen.
Wolfgang Katzian
Politik

Steuerreform: "Wir werden ordentlich Dampf machen"

Wolfgang Katzian, Chef der Privatangestellten-Gewerkschaft, pocht auf eine "Steuerreform bis Jahresende". Sollten SPÖ und ÖVP weiter bremsen, droht er mit Protestmaßnahmen.
Seniorenbund-Chef Andreas Khol.
Politik

Khol für Steuerreform im Jahr 2016

Der Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, will einen Eingangssteuersatz von nur noch 20 Prozent. Die Steuerreform solle durch Reformen in anderen Bereichen gegenfinanziert werden.
 SPÖ-Staatssekretärin Sonja Steßl
Politik

Budget: Steßl für Mehreinnahmen aus "Reichensteuern"

Finanzstaatssekretärin Steßl will Arbeit entlasten und Vermögen höher besteuern. Aus der Bankenabgabe erwartet sie sich drei Milliarden Euro.
Reinhold Lopatka
Politik

Steuerentlastung, mehr sparen? Von zwei Seiten wird am Budget gerüttelt

Ein drohendes EU-Defizitverfahren bringt die Regierung unter Zugzwang. In der ÖVP gibt es Kritik an Spindelegger wegen des Aufschiebens der Steuerreform.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.