Rund 14 Milliarden Euro an staatlichen Finanzhilfen haben Österreichs Banken noch nicht zurückgezahlt. Der Finanzminister will das Geld über die Bankenabgabe holen.
Österreichs Banken haben 14,4 Milliarden Euro an staatlichen Finanzhilfen noch nicht zurückgezahlt. Dass das Geld je zurückgezahlt wird, scheint unsicher. So betonte VP-Finanzminister Michael Spindelegger, "nicht so optimistisch" zu sein, dass der Betrag zur Gänze zurückerstattet wird. Daher sei es zulässig, weitere Beiträge in Form einer Bankenabgabe einzuheben, meinte der Vizekanzler am Montagabend bei der Volkswirtschaftlichen Tagung in Wien.
Der VP-Obmann versprach Vorschläge zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes. Er werde dazu viele Treffen haben und sei darauf vorbereitet.
In puncto Steuerreform wich er von seiner bisherigen Argumentation nicht ab: Bevor eine solche durchfgeführt werden könne - voraussichtlich erst in zwei bis drei Jahren -, seien Sparmaßnahmen nötig. Dabei seien insbesondere "eine bessere Aufteilung der Kompetenzen" zwischen Bund und den Bundesländern als Reformansatz nötig. Darüber habe er mit den VP-geführten Bundesländern bereits gesprochen.
Ruf nach rascher Steuerreform wird lauter
Allerdings wächst der Druck auf Spindelegger. So hatte am Wochenende nicht nur SP-Bundeskanzler Werner Faymann betont, „sehr schnell" eine Reform anzustreben. Auch Oberösterreichs VP-Landeshauptmann Josef Pühringer erklärte, er wünsche sich eine möglichst rasche Steuerreform, die durch Eingriffe in die „überbordende Bürokratie" finanziert werden solle.
Dazu mengten sich am Montag Rufe aus der Gewerkschaft und von den Senioren: Wolfgang Katzian, Chef der Privatangestellten-Gewerkschaft, drohte mit Protestmaßnahmen, sollte ein entsprechendes Konzept nicht „bis Herbst, spätestens bis Jahresende" vorliegen. Der Präsident des roten Pensionistenverbands, Karl Blecha, sprach sich „vehement" dafür aus, eine Entlastung bereits mit Anfang 2015 umzusetzen.
Wolfgang Katzian, Chef der Privatangestellten-Gewerkschaft, pocht auf eine "Steuerreform bis Jahresende". Sollten SPÖ und ÖVP weiter bremsen, droht er mit Protestmaßnahmen.
Der Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, will einen Eingangssteuersatz von nur noch 20 Prozent. Die Steuerreform solle durch Reformen in anderen Bereichen gegenfinanziert werden.
Ein drohendes EU-Defizitverfahren bringt die Regierung unter Zugzwang. In der ÖVP gibt es Kritik an Spindelegger wegen des Aufschiebens der Steuerreform.
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