Zypern warnt EU vor Wirtschaftssanktionen gegen Russland

Berlin Bundeskanzleramt Empfang des Praesidenten der Republik Zypern Nikos Anastasiadis durch Bund
Berlin Bundeskanzleramt Empfang des Praesidenten der Republik Zypern Nikos Anastasiadis durch Bundimago/Metodi Popow
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Zypern Präsident Nikos Anastasiadis befürchtet "äußerst negative Auswirkungen" auf das Euro-Rettungsprogramm.

Zypern hat davor gewarnt, dass Wirtschaftssanktionen gegen Russland das Rettungsprogramm für das Euro-Land gefährden könnten. "Wenn Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt würden, hätte das äußerst negative Auswirkungen auf unser Anpassungsprogramm, das wir mit der Troika vereinbart haben", sagte Zyperns Präsident Nikos Anastasiadis dem "Handelsblatt". "Es würde all die Fortschritte gefährden, die wir seit einem Jahr mühsam erreicht haben."

Die EU erwägt im Zuge der Ukraine-Krise schärfere Sanktionen gegen Russland. Dessen Unternehmen haben aus Steuergründen Milliardensummen nach Zypern transferiert. Zudem hat Russland Zypern hohe Kredite gegeben. Anastasiadis forderte, die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten sollten bei Entscheidungen über Strafmaßnahmen "den Schaden berücksichtigen, den sowohl die EU selbst als auch die Wirtschaft unserer Länder aufgrund solcher Sanktionen erleiden würden".

Gasvorkommen vor Küste entdeckt

Neben Risiken gebe es aber auch Chancen für Zypern, sagte der Präsident. "Wir verfügen über Ressourcen, welche die EU unabhängiger von russischen Gaslieferungen machen", sagte Anastasiadis. Vor Zyperns Küste sind Gasvorkommen entdeckt worden. Sein Land werde innerhalb Europas ein wichtiger Energielieferant, sagte er.

Generell sieht Anastasiadis Zypern auf dem Weg der Besserung. Ein Beleg sei, dass sich das Land kürzlich Geld bei Investoren leihen konnte. "Es wird weitere Emissionen geben", kündigte er an. "Wir wollen das auf monatlicher Basis wiederholen."

>>> Artikel im "Handelsblatt"

(APA)

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