Objekt 21: Verbindungen nach Bayern

Objekt 21
Objekt 21(c) APA/PHILIPP WIATSCHKA/SALZI.AT (PHILIPP WIATSCHKA/SALZI.AT)
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23 Mitglieder der rechtsradikalen Gruppe Objekt 21 sind auch in Bayern amtsbekannt.

Wien. Den Mitgliedern der rechtsradikalen Gruppe Objekt 21 werden kriminelle Machenschaften, Gewalt und NS-Wiederbetätigung vorgeworfen. Ihre Prozesse laufen derzeit am Landesgericht Wels.

Nun stellt sich heraus: Das Netzwerk dürfte Verbindungen nach Bayern gehabt haben. 23 Personen, die der oberösterreichischen Polizei im Zusammenhang mit Objekt 21 aufgefallen sind, sind auch den bayerischen Behörden bekannt. Das ergab eine Anfrage der deutschen Grünen an die bayerische Staatsregierung. Demnach laufen in Bayern derzeit 19 Ermittlungs- und Strafverfahren gegen Objekt-21-Leute, erklärte die Grüne Vize-Fraktionschefin im bayerischen Landtag, Katharina Schulze, am Freitag bei einer Pressekonferenz mit der oberösterreichischen Grünen Landessprecherin Maria Buchmayr. Insgesamt soll die Neonazi-Gruppe 200 Mitglieder gezählt haben. Von den 35 Verdächtigen wurden laut Staatsanwaltschaft Wels bisher zwölf angeklagt oder verurteilt.

Beide Grün-Parteien fordern eine bessere Zusammenarbeit beider Länder. Maria Buchmayr will weiters, dass der Fall „Objekt 21“ eingehend im Landtagsunterausschuss zum Thema Rechtsextremismus, der vor dem Sommer erstmals tagen soll, beleuchtet wird. Weiters fordert sie ein bundesweites Neonazi-Aussteigerprogramm.  (win)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2014)

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