Seit Dienstag steht Thailand unter Kriegsrecht. Zehn Fernsehsender sind abgeschaltet, Hasstiraden über die politischen Gegner, die sowohl Regierungsgegner als auch -anhänger dort gerne verbreiteten, sind somit erst einmal unterbunden. Ohne Dialog der wichtigsten Figuren ist der tiefe Graben zwischen den Lagern aber nicht zu überwinden. Sieben Schlüsselfiguren haben den Schlüssel zur Lösung der Krise in der Hand.
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Der Armeechef hat nach monatelangem Zögern das Kriegsrecht verhängt, weist aber alle Machtambitionen von sich. Er will im September in Pension gehen. Appelliert seit Wochen an alle Beteiligten, an einen Tisch zu kommen, die Lösung der Krise müsse auf politischer Ebene gefunden werden. "Wir hören nur zu", versichert er.
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Der Ex-Regierungschef ist der Fadenzieher hinter der Regierungspartei Pheu Thai. "Thaksin denkt, Pheu Thai macht" war ihr Wahlslogan 2011. Er floh vor einer Verurteilung zu zwei Jahren Haft im Jahr 2008 ins Exil. Er und die Partei bestehen auf Wahlen - die Pheu Thai nach allen Umfragen wieder gewinnen würde.
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Der Anführer der außerparlamentarischen Opposition "Demokratisches Reformkomitee des Volkes" (PDRC) führt seit November die Massendemonstrationen gegen die Regierung an und weicht von seiner Maximalforderung nicht ab: Entmachtung aller, die zum Dunstkreis des Milliardärs und Ex-Regierungschefs Thaksin Shinawatra gehören. Dazu gehört die ganze Regierung. Ein ungewählter Rat soll vor Neuwahlen entsprechende Reformen durchsetzen.
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Der Chef der Oppositionspartei "Die Demokraten" steht hinter den Forderungen Sutheps, der einst sein Stellvertreter war. Er hat die Wahlen im Februar boykottiert. Wie Suthep verlangt er eine ungewählte Übergangsregierung.
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Anführer der Rothemden, wie die Regierungsanhänger heißen, offiziell "Vereinigte Front für Demokratie und gegen Diktatur" (UDD). Droht mit Massenprotesten, wenn die gewählte Regierung entmachtet wird. "Wenn eine Regierung kommt, die die Mehrheit (der Wähler) außer Acht lässt, drohen Chaos und Bürgerkrieg", warnt er.
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Der amtierende Präsident des Senats, der zweiten Parlamentskammer, gilt als Thaksin-kritisch. Er hat die Regierung zum Rücktritt gedrängt und gewarnt, der Senat könne einen Übergangsregierungschef ernennen.
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Der amtierender Regierungschef und bisherige Handelsminister kam zu dem Amt, weil das Verfassungsgericht Thaksins Schwester Yingluck in einem umstrittenen Urteil wegen Verfassungsbruchs absetzte. Er hat jahrelang im Firmenimperium der Shinawatras gearbeitet. Er gilt nicht als politisches Schwergewicht.
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Die sieben Schlüsselfiguren zur Lösung
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