Elektrizitätsabgabe verringert: Freudentag für "Grünstrom"

(c) EPA (Morell)
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Laut Regierungsbeschluss wird es künftig keine Elektrizitätsabgabe für selbst erzeugten Strom bis zu 25.000 kWh pro Jahr gibt - Wirtschaftskammer, Bauern und Photovoltaik-Branche jubeln.

Für selbst erzeugten und verbrauchten Strom bis zu 25.000 kWh pro Jahr muss künftig keine Elektrizitätsabgabe gezahlt werden. Die dafür notwendige Änderung des Elektrizitätsabgabegesetzes und eine Überarbeitung des Photovoltaik-Erlasses hat die Regierung am Mittwoch beschlossen.

Die Steuerbefreiung gilt für Strom, der aus erneuerbaren Primärenergieträgern erzeugt wird, also für Photovoltaik, Kleinwasserkraftwerke, Biogas, Biomasse und Windenergie. Die bisherige Verbrauchsgrenze von 5.000 kWh pro Jahr wird auf 25.000 kWh angehoben, wie das Finanzministerium mitteilte. Darüber hinaus soll es eine Bagatellgrenze geben: Sollte die Abgabe weniger als 50 Euro pro Jahr betragen, entfällt sie.

"Freudentag für Sonnenstrom"

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP), der die Elektrizitätsabgabe gerne "Sonnensteuer" nennt, spricht von einem "guten Kompromiss", die Eigeninitiative der Bürger müsse honoriert und nicht bestraft werden.

"Damit wird jener Bereich der Energieerzeugung gefördert, der eine CO2-neutrale Stromerzeugung ermöglicht", sagte Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) laut Aussendung.

Von einem "Freudentag für Sonnenstrom" sprach Hans Kronberger von der Interessenvertretung Bundesverband Photovoltaic Austria.

Wirtschaftskammer sehr zufrieden

Profitieren werden von der neuen Freigrenze vor allem Gewerbetreibende sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe - entsprechend fällt auch der Jubel nicht nur bei der Interessenvertretung Photovoltaic Austria, sondern auch bei der Wirtschaftskammer und bei den Bauern aus.

"Wenn Betriebe, die konstanten Strombedarf haben, ihre dezentralen Produktionsmöglichkeiten nützen können, ist das ein wichtiger Beitrag zur Energiewende", sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl in einer Aussendung.

Für SPÖ-Finanzstaatssekretärin Sonja Steßl war auch ausschlaggebend, dass viele Kommunen, Schulen, Feuerwehrhäuser und der soziale Wohnbau einen zusätzlichen Anreiz bekommen würden, in erneuerbare Energien zu investieren. "Die Behauptung, dass es von uns blockiert worden wäre, ist nicht richtig", heißt es aus Steßls Büro, es habe nur vorher keine Gespräche gegeben.

(APA)

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