Kreditschützer raten von Geschäften mit Baumax ab

APA
  • Drucken

Die Bonität der angeschlagenen Heimwerkerkette weist ein "erhöhtes Risiko" auf. Die genehmigte Bilanz von 2013 wurde noch nicht veröffentlicht.

Die Kreditschützer vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) orten ein "erhöhtes Risiko" bei der Baumarktkette bauMax. "Aus Bonitätsgründen kann die Aufnahme einer Geschäftsverbindung derzeit nicht empfohlen werden", heißt es im aktuellen KSV-Unternehmensprofil von bauMax.

Laut KSV-Informationen soll der bauMax-Konzernumsatz im Jahr 2013 um vier Prozent auf circa 1,146 Mrd. Euro gesunken sein. Aktuelle Bilanzen für 2013 liegen dem KSV aber noch nicht vor. Die kurzfristige Entwicklung bleibe abzuwarten, schreiben die Kreditschützer.

Ertragslage "unbefriedigend"

Die bauMax-Hauptversammlung hat vergangene Woche die Bilanz für das Geschäftsjahr 2013 beschlossen, inklusive positiver Fortbestandsprognose der Wirtschaftsprüfer für das Unternehmen. Aufgrund der Probleme im Osteuropageschäft soll der Verlust laut Medienberichten von 126 Mio. Euro im Jahr 2012 auf mindestens 150 Mio. Euro gestiegen sein. Einen Veröffentlichungstermin für die Bilanz 2013 hat bauMax bisher noch nicht bekannt gegeben.

Die Ertragslage des Unternehmens sei "unbefriedigend und das EGT stark rückläufig", so die Einschätzung der Kreditschützer. Am 20. Dezember 2012 hat das Bankenkonsortium unter der Leitung der Raiffeisenbank International (RBI) bauMax frisches Kapital in Höhe von circa 80 Mio. Euro bis zum Jahr 2015 zugesichert. Außerdem hat die Eigentümerfamilie Essl weitere 12 Mio. Euro in die Firmengruppe eingebracht. Der Gesamtschuldenstand von bauMax liegt laut Unternehmensangaben bei rund einer Milliarde Euro, davon 350 Mio. Euro Betriebsmittelkredite und 650 Mio. Euro besicherte Immobilienkredite (Hypothekarkredite).

bauMax befindet sich derzeit in einer tiefgreifenden Restrukturierungsphase und erwägt den Rückzug aus Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Türkei. Eine Entscheidung zu den Standorten in Osteuropa soll bis Jahresende fallen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

INTERVIEW: BAUMAX-CHEF MICHAEL HUeRTER
Österreich

Baumax schließt Standorte in Südosteuropa und der Türkei

Die strauchelnde Kette will sich künftig auf die Geschäfte in Österreich, Tschechien und der Slowakei konzentrieren.
''Mach es doch selbst''

Die großen Baumax-Konkurrenten

Baumax-Vorstandschef Michael Hürter
Österreich

Neuer Baumax-Chef: "Brauchen keinen Investor"

Die Heimwerkerkette brauche auch kein frisches Geld. Für Österreich und die Nachbarländer gebe es kein Schließungsprogramm, sagte Michael Hürter.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.