Exkommuniziert. Schwer wiegt dieses altertümlich klingende, an Inquisition erinnernde Wort.
Exkommuniziert ist Martha Heizer, Vorsitzende von „Wir sind Kirche“, einer Gruppe, die auf Kirchenreformen drängt – und bessere Zeiten gesehen hat. Nicht allein, weil der nicht makellosen Reputation dieser Plattform der Ausschluss ihrer Chefin von den Sakramenten schadet (das tut er jedenfalls).
Sondern vor allem, weil inzwischen ein Mann namens Franziskus römische Fenster aufgestoßen und Reformen begonnen, angedeutet oder zumindest nicht ausgeschlossen hat. Und ausgerechnet unter dem Pontifikat des Argentiniers mit seinem Faible für Befreiungstheologen wird erstmals seit den Zeiten eines Johannes Paul II. eine Österreicherin mit einem Kirchenbann belegt? Ja, es war unvermeidlich. Heizer musste es wissen, als sie auf ihren privaten „Messen“ die Wandlungsworte sprach. Damit war eine Linie auf einem zentralen Feld überschritten, was bei aller Barmherzigkeit Folgen haben muss. Ängstliche mögen nun beruhigt sein: Auch unter Franziskus bleibt die katholische Kirche, was sie immer war: katholisch.
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