Patzer zum Abschluss: Freund verwechselt ÖVP und FPÖ

SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund
SPÖ-Spitzenkandidat Eugen FreundAPA/GEORG HOCHMUTH
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Der SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl kritisiert die falsche Partei als europafeindlich - und dankt dem "lieben Norbert" Darabos.

Der SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Eugen Freund, beendete am Freitag seinen EU-Wahlkampf ähnlich, wie er ihn begann: mit einem Patzer. Verschätzte er sich einst bei der Höhe des durchschnittlichen Verdiensts eines Arbeiters, verwechselte er nun seine politischen Mitbewerber. So musste Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos den Ex-Moderator ausbessern, als er die ÖVP statt der FPÖ als europafeindlich titulierte.

Sonst streute Darabos Freund bei der Abschlusspressekonferenz Rosen: In allen Umfragen - auch den internen - sei Freund als bester aller Spitzenkandidaten ausgewiesen, erklärte er. "Es geht um den ersten Platz", bekräftigte Darabos. "Ich freue mich schon auf den Sonntag."

Freund dankt dem "lieben Norbert"

Was die SPÖ von ihren Mitbewerbern unterscheide, sei das Ziel einer sozialen Wende in Europa, so der Bundesgeschäftsführer. Freund, der dem "lieben Norbert" für das Lob dankte, bekräftigte das. Größtes Problem in der Union sei die Jugendarbeitslosigkeit. Österreich sei hier Vorbild für ganz Europa, Modelle wie die duale Ausbildung, die Ausbildungsgarantie und die überbetrieblichen Lehrwerkstätten sollten in der gesamten EU übernommen werden.

Man sei eine proeuropäische Partei, betonten beide. Schwachstellen könne man kritisieren, aber die EU abzuschaffen zu wollen, sei ein "Schwachsinn der Sonderklasse", sagte Darabos. Der FPÖ warf er vor, mit "Moslemhassern" und Rassisten eine Allianz bilden zu wollen. Die Neos kritisierte er für Privatisierungswünsche und den Drang zu einer EU-Armee, die Grünen für Dirty Campaigning "aus der Biotonne" und der ÖVP mit Othmar Karas attestierte der Bundesgeschäftsführer Oberlehrerhaftigkeit in Kombination mit Wissenslücken.

Freund zeigte sich zum Abschluss zum Wahlkampfroutinier gewachsen und versprach, dass mit einer sozialdemokratischen Mehrheit im Europaparlament "wieder die Menschen im Mittelpunkt" stehen würden. Angesprochen auf Äußerungen des europaweiten Spitzenkandidaten Martin Schulz, auch als Zweiter Mehrheiten für die Position als Kommissionspräsident suchen zu wollen, meinte er: "Die stärkste Partei soll den Kommissionspräsidenten stellen."

(APA)

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