Freund möchte nach EU-Wahl SPÖ-Mitglied werden

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EU-WAHL: WAHLKAMPFABSCHLUSS DER SP�: FREUND / FAYMANN(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Wahlkampffinale. Parteien und Bundespräsident rufen zur Teilnahme auf. Der SPÖ-Spitzenkandidat überrascht.

Wien. Knapp vor dem EU-Wahlsonntag gibt es noch neue Akzente – von SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund, der jetzt doch der SPÖ auch beitreten möchte und von Bundespräsident Heinz Fischer. Denn in seiner zweiten Amtszeit neigt offenbar auch Fischer mehr und mehr dem Aktionismus zu, wenn auch dem konstruktiven: „Europawahl 25. Mai – I bin dabei“ stand auf dem T-Shirt, in dem der Bundespräsident am Freitag für die Kameras posierte.

Wobei Fischer auch klassisch, also via Presseaussendung, an die Wähler appellierte, bei der Europawahl am Sonntag von ihrem Recht Gebrauch zu machen. „Die Stimme wegzuwerfen ist genauso problematisch wie Brot wegzuwerfen. Das Stimmrecht ist das wichtigste Nahrungsmittel der Demokratie.“

Auch die Parteien brachten ihre letzten Botschaften unter das Wahlvolk, um vielleicht noch den einen oder anderen (von sich) zu überzeugen. Bei der Abschlusskundgebung der SPÖ in der Wiener Stadthalle machte Spitzenkandidat Eugen Freund deutlich, dass der ORF-Pensionist jetzt der SPÖ beitreten will. Er habe sich immer vorgestellt, einmal die Viktor-Adler-Plakette (höchste SPÖ-Auszeichnung, Anm.) zu erhalten. „Aber wenn ich jetzt 40 Jahre warten muss, weiß ich nicht, ob sich das mit 103 Jahren noch ausgeht“, scherzte er. Sein Sprecher erklärte der „Presse“ daraufhin, die Frage der Mitgliedschaft stelle sich nach der Wahl. Freund habe aber „große Sympathien für die sozialdemokratische Bewegung“.

Freund war seit Monaten vor allem von Jungen in der SPÖ zur Parteimitgliedschaft gedrängt worden. Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hatte am Freitagabend in der Stadthalle gemeint, Freund habe gezeigt, dass man SPÖ-Positionen ohne Parteibuch „äußerst gut vertreten“ könne. Wenn man eines habe, wäre ihm das „natürlich lieber“.

ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas versuchte seine Parteifreunde bei der Schlussveranstaltung der ÖVP in der Wiener Innenstadt zu motivieren: „Wir können es schaffen, am Sonntag als Erster durchs Ziel zu gehen.“ Bis dahin zähle jede einzelne Stimme.

Veto gegen das US-Handelsabkommen

FPÖ und Grüne intervenierten gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und sein Spitzenkandidat Harald Vilimsky kritisierten die „Geheimverhandlungen“ und verlangten eine Volksabstimmung über den Handelsvertrag. Die Grünen gingen einen Schritt weiter und forderten „einen sofortigen Abbruch der Verhandlungen“. Denn Parteichefin Eva Glawischnig und Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek befürchten einen „Angriff auf die heimischen Standards im Sozial-, Umwelt- und Lebensmittelbereich“.

„Scheiße, ist das schwer“, war nicht das Schlusswort von Neos-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar. Dieser Satz entfuhr ihr eher ungewollt, als sie in der ORF-Elefantenrunde am Donnerstag einer fiktiven Mindestpensionistin, die in Österreich deutlich mehr Geld für Lebensmittel ausgeben muss als in Deutschland, die EU schmackhaft machen sollte. Tags darauf wiederholte Mlinar die Neos-Kernbotschaft: „Unsere Vision sind die Vereinigten Staaten von Europa.“  (red.)

(APA)

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