Ex-Magna-Manager Wolf könnte neuer ÖIAG-Aufsichtsratschef werden

Ex-Magna-Manager Siegfried Wolf
Ex-Magna-Manager Siegfried WolfAPA/HANS KLAUS TECHT
  • Drucken

Der Aufsichtsrat sucht sich seine Mitglieder selbst aus. Siegfried Wolf gilt als Wunschkandidat des aktuellen Vorsitzenden Peter Mitterbauer.

Der Ex-Magna-Manager Siegfried Wolf, den der russische Oligarch Oleg Deripaska 2010 in sein Firmenimperium holte, hat laut mehreren Medienberichten gute Karten, dem Industriellen Peter Mitterbauer im Juni als Aufsichtsratschef der Staatsholding ÖIAG nachzufolgen. ÖIAG-Sprecher Bernhard Nagiller bestätigte am Montag auf Anfrage lediglich, dass sich das Kontrollgremium weiterhin selbsterneuern wird.

Die Hauptversammlung der staatlichen Beteiligungsholding ist für den 26. Juni geplant, formal bestätigt sei der Termin vom Finanzministerium aber noch nicht, erklärte Nagiller. Mitterbauer muss laut ÖIAG-Gesetz bei der kommenden Hauptversammlung nach acht Jahren aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, als sein Wunschnachfolger an der Aufsichtsratsspitze gilt Wolf. "Wenn ich gefragt werde, würde ich Siegfried Wolf als meinen Nachfolger vorschlagen", wird Mitterbauer im aktuellen "trend" zitiert.

Raidl: "Insiderclique"

Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP konnten sich bisher nicht auf eine Reform der ÖIAG einigen. Damit bleibt auch der umstrittene, von der schwarz-blauen Koalition im Jahr 2000 beschlossene Selbsterneuerungsmodus, mit dem der Aufsichtsrat sich seine Mitglieder selbst aussucht, bestehen. Der frühere Verstaatlichtenmanager und Nationalbank-Präsident Claus Raidl kritisierte kürzlich im "profil", dass dadurch "heute eine Insiderclique das Sagen" habe.

Die ÖIAG hält u. a. die Staatsanteile von OMV, Telekom Austria und Post. Der Aufsichtsrat war im April unter Beschuss geraten, weil bei der wichtigen Sitzung zum Syndikatsvertrag mit zweiten großen Telekom-Aktionär America Movil anfangs nur fünf von 14 Aufsichtsräten anwesend waren. Neben den fünf Arbeitnehmervertretern, die die Sitzung boykottierten, hatten auch vier Kapitalvertreter geschwänzt. Mitterbauer musste aus Israel eingeflogen werden, um den Pakt mit dem mexikanischen Telekom-Konzern von Multimilliardär Carlos Slim doch noch abzusegnen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.