Springer-Chef fordert EU zum Eingreifen bei Google auf

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Google bei Suchanfragen bevorzugt der Online-Gigant seine eigenen Dienstleistungen gegenüber anderen Angeboten, beklagt Mathias Döpfner.

Der Medienkonzern Springer setzt auf Digitalisierung und kämpft gegen die Dominanz der Internet-Giganten. Dabei hofft Springer auf Schützenhilfe aus der EU. Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner hat der EU-Kommission vorgeworfen, die Medienbranche nicht vor einer Wettbewerbsverzerrung durch Internet-Giganten wie Google zu schützen. Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia unternehme nichts dagegen, dass Google bei Suchanfragen seine eigenen Dienstleistungen gegenüber Angeboten von Konkurrenten bevorzuge, sagte Döpfner am Montag.

"Ein solches Vorgehen nennt man Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung", erklärte er bei der Mediendozentur von Universität Tübingen und SWR. Almunia wolle Google trotzdem lediglich vorschreiben, seinen Konkurrenten als Ausgleich für die Benachteiligung Werbefenster zu verkaufen. "Das ist die EU-behördlich sanktionierte Einführung eines Geschäftsmodells, das man in weniger ehrenwerten Kreisen Schutzgeld nennt", sagte Döpfner.

Google als "globales Netzmonopol"

Bereits öfter hat Döpfner deutlich gemacht, die Macht des Internet-Konzerns Google mit Sorge zu sehen. In einem offenen Brief an Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt schrieb er beispielsweise im April, Google stelle ein "globales Netzmonopol" dar, ohne dass es transparente und faire Kriterien im Umgang mit Wettbewerbern gebe.

Gehör findet er bei Deutschlands Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Dieser dachte zuletzt in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" laut über harte Regulierungsmaßnahmen gegen Google und andere Internetplattformen nach. Wirtschaftsministerium und das deutsche Bundeskartellamt prüften, ob ein Unternehmen wie Google seine marktbeherrschende Stellung missbrauche, schreibt der SPD-Politiker.

(APA/dpa)

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