Mineralwasser und Bier durch Mikroplastikfasern verunreinigt

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Die Plastikfasern können beim Waschen über das Abwasser in die Umwelt gelangen. Diese könnten aus sogenanntem Fleece-Material stammen, berichtet ein deutsches Fernseh-Magazin.

Mineralwasser und Biere sind teilweise mit mikroskopisch kleinen Fasern aus Plastik verunreinigt, berichtet das Magazin „Markt" des NDR. Nach Recherchen des Magazins besteht der Verdacht, dass diese Fasern von Textilien aus sogenanntem Fleece-Material stammen können.

Die Plastikfasern können beim Waschen über das Abwasser in die Umwelt gelangen. Dort verteilen sie sich und können vermutlich im Zusammenhang mit der Produktion in die Getränke gelangen. Für die Untersuchung wurden die in Deutschland meistverkauften Marken unter die Lupe genommen.

Gefahr für den Menschen

Die Mikroplastik stelle auch für uns Menschen früher oder später eine Gefahr dar, sagt Professor Stephan Pflugmacher Lima, von der Technischen Universität Berlin. Seine Experimente mit Muscheln haben gezeigt, dass Mikroplastik-Fasern sich im Gewebe anreichern. In hohen Konzentrationen könne dies sogar zum Tod der Tiere führen.

Auf Anfrage zeigte sich weder das Umweltministerium noch das Ernährungsministerium für das Problem zuständig. Auch die deutschen Bierhersteller weisen die Vorwürfe zurück.

Bei der TU München in Auftrag gegebene Untersuchungen weisen nach, dass sich in den vom NDR untersuchten Bieren, aber auch in dem zum Brauen verwendeten Wasser keinerlei Mikroplastikfasern finden ließe, kontert der Brauerverband. Ähnlich äußerten sich die Mineralwasser-Hersteller.

>> Bericht im Magazin "Markt" des NDR

(red.)

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