Enel hat wenig Freude mit russischer Stromtochter

Der italienische Stromkonzern Enel stößt auf zunehmende Schwierigkeiten auf dem russischen Markt.

Der Wert seiner 56-prozentigen Beteiligung an dem russischen Stromerzeuger OGK-5 hat Enel von 1,257 Milliarden € auf 226 Millionen € abgewertet. Der Grund ist der starke Wertverlust der OGK-5-Aktien seit dem Jahr 2000, als Enel die mehrheitliche Kontrolle des Stromproduzenten übernommen hatte. 4,4 Rubel pro Aktie hat Enel damals gezahlt. Heute ist der Aktienwert auf ein Tief von 0,98 Rubel gefallen.

Ursache sind die eingefrorenen Tarife für den Stromverkauf, während die Kosten für das Gas, mit dem der Stromkonzern betrieben wird, stark zugenommen haben.

Mit der Akquisition des russischen Energieunternehmens OGK-5 war Enel zum stärksten ausländischen Stromerzeuger Russlands mit über 200.000 Kunden aufgerückt. Zu den Kunden zählen auch die russischen Staatsbahnen. OGK-5 ist einer von sechs Wärmekraftwerksbetreibern in Zentralrussland und der Ural-Region und stand bis 2008 mehrheitlich im Besitz des russischen Monopolisten RAO UES.

Ausstieg möglich

Enel war das erste ausländische Unternehmen, das im Zuge der Privatisierung der russischen Elektrizitätswirtschaft Beteiligungen auf dem Stromsektor erwarb. 2011 hatte Enel in Russland ein Gaskraftwerk mit einer Kapazität von 410 Megawatt in Sredneuralskaya unweit von Ekaterinburg in der Ural-Region eingeweiht.

Enel, der in den nächsten Jahren Veräußerungen im Wert von 4,4 Milliarden € zur Eindämmung der Verschuldung plant, könnte bald aus OGK-5 aussteigen, heißt es in Rom.

(WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2014-06-03)

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